Das neu asphaltierte Stück der Neuen Gewerbestraße in Grosselfingen. Foto: Frank Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Unternehmer beklagt Pfusch in der Neuen Gewerbestraße / Gemeinde anderer Meinung

Der neu aufgetragene Fahrbahnbelag in der Neuen Gewerbestraße in Grosselfingen ist etwas wellig. Ein ansässiger Unternehmer ist der Meinung, da müsste nachgebessert werden. Die Gemeindeverwaltung hingegen sieht keinen Handlungsbedarf.

Grosselfingen. "Nach einigen Wochen Fahrt über die reparierte (neu geteerte Straßenseite) in der Neuen Gewerbestraße in Grosselfingen komme ich nicht umhin, Sie darauf hinzuweisen, dass die Baufirma beim Nachteeren dort gepfuscht hat." So beginnt ein Schreiben vom 4. September des Grosselfinger Unternehmers Helmut Thoma an die Gemeindeverwaltung, das unserer Zeitung vorliegt. Er beklagt sich, dass die Straße, aus Richtung Bisingen kommend, vom Anfang bis ungefähr zur Hausnummer 15 "hoppelig" sei und das Fahrzeug sehr stark durchschüttele; ein Stück weiter fahre man wieder ruhig. "Bezahlt hat die Gemeinde Grosselfingen wahrscheinlich für die korrekte Asphaltierung genauso viel wie für den Pfusch?", fragt Thoma weiter und bittet die Gemeinde darum, dafür Sorge zu tragen, dass die ganze Straße korrekt geteert wird.

Unternehmer zieht Vergleich mit Fahrbahnerneuerung auf der B 27 heran

Am gestrigen Dienstag folgte der nächste Brief an die Gemeinde, den Thoma ebenfalls unserer Zeitung zukommen ließ. Er bezieht sich dabei auf einen gestern im Schwarzwälder Boten erschienen Artikel über den Fahrbahnersatz der B 27 (Neukircher Steige), der aufgrund welliger Fahrbahn nachgebessert werden muss. Thoma meint, das müsse dann auch für die Neue Gewerbestraße in Grosselfingen gelten. Diesen zweiten Brief habe er geschickt, da auf sein erstes Schreiben nicht reagiert worden sei.

Man habe sich mit dem Thema befasst und die Straße begutachtet, berichtet Maren Warnke von der Gemeindeverwaltung. Ein paar Unebenheiten gebe es zwar, dass sei nach Meinung der Gemeinde aber "normal".

Wie kam es überhaupt zu den Unebenheiten? Die "Netze BW Gas" hatte dort Gasleitungen verlegt; vom Bauunternehmen Leonhard Weiss war die Straße dann wieder verfüllt und geteert worden. "Die Bauaufsicht hatte die ganze Zeit über die ›Netze BW Gas‹", erklärt Friedbert Dieringer, technischer Betreuer des Bauhofs. Er sei selbst schon oft über die Neue Gewerbestraße gefahren. Der besagte Abschnitt sei gerade einmal 1,20 Meter breit und somit mit der B 27 nicht zu vergleichen.

Dass die Straße etwas "hoppelig" wirkt, treffe zu, lasse sich aber auch erklären: Der so genannte "Feinbelag", also die Asphaltdecke, wurde von Hand eingebaut. Dabei entstünden nun einmal kleinere Unebenheiten, von "Baupfusch" könne hier keine Rede sein: "Gewisse Toleranzen bestehen".

Thoma hatte in seinem zweiten Schreiben auch als "Steuerzahler in Grosselfingen" um eine Antwort gebeten. Die Gemeinde und die Steuerzahler betreffen diese Straßenarbeiten aber gar nicht, stellt Dieringer klar: "Die ›Netze BW Gas‹ hat die kompletten Kosten übernommen".

Doch warum erhielt Thoma auf sein erstes Schreiben keine Rückmeldung? Das war nicht abschließend zu klären. Sowohl Warnke als auch Dieringer gaben bloß an, mit dem Unternehmer in letzter Zeit keinen Kontakt gehabt zu haben.