Auch die Sitzung des Grosselfinger Gemeinderats an diesem Mittwochabend hat wieder auf reges Interesse in der Bevölkerung gefunden. Fotos: Kauffmann Foto: Schwarzwälder Bote

Für die Kapazitätsprobleme des Kiga St. Josef zeichnet sich eine Übergangslösung ab, an der mit Hochdruck gearbeitet wird. Im Gespräch ist nun gar ein Neubau

Der Kindergarten St. Josef wird mehr Krippenplätze erhalten. Das ist in der Sitzung des Grosselfinger Gemeinderats an diesem Mittwochabend bekannt geworden. Schon ab März könnten die Plätze zur Verfügung stehen – doch es gibt Unwägbarkeiten.

Grosselfingen. Vielleicht stimmt es ja doch, dass in der Kürze die Würze liegt: Weniger als eine Stunde hat die Sitzung des Grosselfinger Gemeinderats am Mittwochabend gedauert. Eine Mini-Sitzung, könnte man meinen. Doch die Ergebnisse lassen aufhorchen. Schon ab März könnten in Grosselfingen mehr Plätze im Krippenbereich angeboten werden. Das hat Iris Vojta, Kindergartengeschäftsführerin bei der Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden in Hechingen, berichtet.

In der Sitzungsvorlage ist gar vom 1. Februar 2020 die Rede. "Der 15. Februar wäre gut, der 1. März scheint realistisch zu sein", sagt Vojta vor dem Gemeinderat. Und weiter: "Die Chancen sehen gut aus, dass wir die Kindergartenplätze kriegen." Damit dürfte der schwere Stein auf den Herzen betroffener Eltern leichter wiegen. Dass sie während der Arbeit ihren Nachwuchs betreut wissen können, rückt in greifbare Nähe.

Damit haben Gemeinderat, kirchliche und weltliche Gemeinde geradezu ein Husarenstück abgeliefert: Erst in der November-Sitzung des Gemeinderats haben Mitglieder des Gremiums das konzeptlose Agieren der Gemeindeverwaltung bei der Planung der Kindergartenplätze teils scharf torpediert. Der dadurch entstandene Druck entfaltet schon nach wenigen Wochen Wirkung.

Wie Vojta am Mittwochabend erklärt hat, habe es ein "offenes Gespräch" mit der Kommune gegeben. Und natürlich: Die katholische Kirche sei bereit gewesen, die Grosselfinger zu unterstützen. Vielleicht auch, weil der Kindergarten St. Josef der einzige in der Seelsorgeeinheit Bisingen/Grosselfingen/Rangendingen ist, der sich in kirchlicher Trägerschaft befindet.

Für eine Übergangszeit, auf deren Dauer in der Sitzung nicht weiter eingegangen worden ist, soll die zusätzliche Gruppe vorerst im katholischen Gemeindehaus untergebracht werden. So ist der Plan. Diese Räume müssen jedoch zunächst vom Kommunalverband für Jugend und Soziales geprüft und genehmigt werden. Ein Ortstermin sei laut Vojta bereits für Januar geplant. Auch kleinere Umbaumaßnahmen seien da nicht ausgeschlossen.

Als Dauerlösung bringt Vojta ein weiteres Kindergartengebäude in der Nähe des bestehenden ins Gespräch. Damit könne man mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn im bisherigen Kiga-Gebäude würden Räume frei. Diese könnten die Erzieherinnen für spezielle Angebote, etwa für Sprach- und Bewegungsförderung, nutzen. Außerdem ist es abzusehen: Wenn bald mehr Unter-Dreijährige betreut werden, gibt es künftig mehr Über-Dreijährige, die ebenfalls Kapazitäten erfordern. Vojta: "Auch da sind wir mit Volldampf dran."

Neben der Genehmigung für die Räume im Gemeindehaus wird aber auch mehr Personal benötigt. Vojta hat sich auf entsprechende Nachfrage aus dem Gemeinderat optimistisch gezeigt, schließlich würde ein dauerhaftes Angebot eingerichtet. Soll heißen: Die Arbeitsverträge wären unbefristet. Ihre Erfahrung: Wenn die Bedingungen stimmen, findet man auch Personal, das die Knirpse betreut. Und ja, in diesem Zusammenhang spricht sie auch von "Unwägbarkeiten". Für die Zeit des Übergangs seien die bestehenden Teams bereit, ihre Arbeitszeit aufzustocken. Da könnte es dann auch mal vorkommen, dass Halbtagskräfte zeitweise so arbeiten, wie sie es nur mit einer 80-Prozent-Stelle tun würden.

Gesprochen worden ist in der Sitzung zudem über die Betriebskosten: Bisher beteiligt sich die Gemeinde mit 87 Prozent. Dieser Satz steigt ab dem 1. Januar 2020 auf 92 Prozent. Dies hat der Gemeinderat einstimmig gebilligt.