Ein Gefahrgutunfall hat am Donnerstagvormittag in der Hauptstraße in Schonach ein Großaufgebot an Feuerwehrkräften aus der Raumschaft Triberg und den Gefahrgutzug des Schwarzwald-Baar-Kreises auf den Plan gerufen.
Schonach - Gegen 10 Uhr hatte der Eigentümer der örtlichen Hoch- und Tiefbaufirma in der Schonacher Ortsmitte die Feuerwehr alarmiert. Bei der Belieferung seines Unternehmens durch ein Tankfahrzeug hatte sich laut Polizeiangaben durch Überdruck, weil wahrscheinlich ein Entlüftungsventil nicht geöffnet war, der Tankschlauch gelöst, so dass ein Großteil des Diesels nicht im unterirdischen Tank landete, sondern wie eine Fontäne aus dem Fahrzeug strömte und sich auf im Innenhof des Unternehmens verteilte. Durch den sich lösenden Schlauch wurde zudem der 60-jährige Fahrer des Tankfahrzeugs im Gesicht verletzt. Außerdem durchnässte das austretende Dieselöl den Mann komplett. Er kam leicht verletzt in ein Krankenhaus.
Wie viel Liter Diesel genau aus dem Tankfahrzeug ausströmten, konnten die Einsatzkräfte vor Ort unter der Gesamtleitung von Schonachs Kommandant Dirk Schuler am Donnerstag nicht sagen. Wie Kreisbrandmeister Florian Vetter auf Nachfrage schätzte, dürften es mehrere 100 Liter gewesen sein. Ein Teil davon gelangte schließlich über das Oberflächenwasser in den Obertalbach und von dort in den benachbarten Kurgartenweiher. Dort richteten die Wehrkräfte umgehend an mehreren Stellen Ölsperren ein, um ein Ausbreiten des Diesels zu verhindern.
Durch beherztes Eingreifen Schlimmeres verhindert
Durch das beherzte eingreifen des Eigentümers der Hoch- und Tiefbaufirma konnte zum Glück wohl Schlimmeres verhindert werden. Er hat laut Vetter die Erstmaßnahme ergriffen, um den Zulauf in den Weiher und somit die Ausbreitung des Diesels zu verhindern.
Die zum Unfallort geeilten Feuerwehrkräfte banden das ausgelaufene Heizöl im Hof mit Ölbindemittel und deckten die Kanalschächte mit speziellen Abdeckungen ab, damit nicht noch mehr Öl in die Kanäle fließen konnte. Im Obertalbach wurden wie erwähnt mit Schläuchen Ölsperren errichtet, wodurch die Ausweitung des Dieselfilms ebenfalls verhindert werden und das verunreinigte Wasser abgeschöpft werden konnte.
Großaufgebot an Wehrkräften inklusive Gefahrgutzug des Kreises
Da man zunächst von einem schlimmeren Gefahrgutunfall ausging, war ein Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Das heißt die komplette Schonacher Feuerwehr mit sechs Fahrzeugen und rund 25 Mann, die Führungsgruppe C mit Kräften aus Schönwald und Nußbach, die Feuerwehr Triberg mit zwei Fahrzeugen und zehn Mann, der Gefahrgutzug des Schwarzwald-Baar-Kreises mit rund 40 Mann, ein Fachberater Chemie sowie ein Mitarbeiter der Umweltbehörde des Landratsamts Schwarzwald-Baar und Vertreter des Wasserwirtschaftsamts. Zudem waren Mitarbeiter des örtlichen Bauhofs und Ortsbaumeister Ansgar Paul nebst Polizeibeamten aus Triberg vor Ort.
Gegen 13 Uhr sagte der Kreisbrandmeister im Gespräch mit unserer Redaktion, dass man die Lage nun im Griff habe, man Entwarnung geben könne und die ersten Einheiten jetzt wieder abrücken könnten. Bis das komplette, ausgelaufene Öl gebunden und abgesaugt ist, werde es jedoch, wie bei einem ähnlichen Vorfall vor ein paar Jahren, noch einige Tage dauern. Die schwimmfähigen Saugsperren werden also weiterhin vor Ort sein und das weitere Vorgehen mit dem Wasserwirtschaftsamt abgestimmt.