Ein Drohnenfoto zeigt die mächtige Rauchsäule – und die dichte Bebauung rund um den Brandherd.   Foto: Multicoptergruppe Feuerwehr Lörrach

Ein Wohnhaus beim Schlösschen in Ehner Fahrnau wurde bei einem Feuer am Samstag komplett zerstört. Die beiden Bewohner wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Alarmiert worden war die Feuerwehr am Samstagvormittag gegen 10.30 wegen eines Gebäudebrandes unmittelbar beim Ehner Fahrnauer Schlösschen / Golfplatz zwischen Schopfheim-Fahrnau und Hausen. Als Einsatzleiter Steffen Hofmann mit den ersten Einsatzkräften am Ort des Geschehens ankam, hatten die Rauchgase, die sich in dem Gebäude angesammelt hatten, gerade voll durchgezündet – das Hause brannte lichterloh, schildert Dietmar Fink, stellvertretender Kreisbrandmeister gegenüber unserer Zeitung.

 

Zwei Bewohner vom Balkon gerettet

Oberste Priorität hatte es zunächst, die beiden Bewohner des Hauses zu retten, die sich auf einen Balkon im Obergeschosses des Gebäudes geflüchtet hatten. Dies gelang mit Hilfe einer Dreh- und einer Steckleiter. Die beiden wurden laut Fink mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht.

Bekämpfung von innen zu gefährlich

Zunächst versuchten Atemschutzträger, das Feuer mit einem sogenannten Innenangriff zu bekämpfen – musste diesen Versuch jedoch abbrechen: Zu gefährlich, da das Gebäudeinnere in Flammen stand und das Haus einsturzgefährdet war. Der weitere Löschangriff erfolgte daher von außen und oben, unter anderem mit einer Drehleiter.

Wohnhaus brennt völlig aus

Großes Problem dabei war das Blechdach, wegen dem die Feuerwehr die Brandnester nicht von oben in Angriff nehmen konnten – anders etwa als bei einem herkömmlichen, ziegelgedeckten Dachstuhl: „Das hat uns richtig aufgehalten“, schildert Fink.

Mit großem Aufwand und schwerem Gerät ging es daher daran, das Gebäude von außen und oben aufzubrechen, auf dass die Einsatzkräfte den Glutnestern zu Leibe rücken konnten. Das Haus indes war nicht mehr zu retten: Es brannte völlig aus.

Schlösschen und Golfplatz-Anwesen gerettet

Weiteres großes Ziel und große Herausforderung des Löschangriffs: Ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Gebäude des verwinkelten Gebäudeensembles zu verhindern – darunter das unmittelbar angrenzende Ehner Fahrnauer Schlösschen und die teils historischen Gebäude des benachbarten Golfplatz-Anwesens. Hier immerhin konnte die Feuerwehr einen vollen Erfolg vermelden: „Es gab keinerlei Flammenüberschlag“, so Fink. „Wir haben sicherlich Millionenwerte gerettet“, so denn auch seine Antwort mit Blick auf die umliegenden Gebäude. Zum entstandenen Schaden indes waren am Samstag vor Ort noch keinerlei Angaben möglich, ebensowenig wie zur Brandursache.

Teiche als Löschwasser-Reservoir

Ein Problem, mit dem die Einsatzkräfte umgehen musste, war die Löschwasserzufuhr auf dem auf freier Fläche zwischen Hausen und Schopfheim gelegenen Einsatzort. Als ergiebiges Reservoir erwiesen sich da schließlich die Teiche der Golfplatz-Anlage.

Großaufgebot an Blaulichtkräften

Bei dem Einsatz waren Blaulichtkräfte aus der Umgebung mit einem Großaufgebot im Einsatz: Etwa 120 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Schopfheim, Hausen, Steinen und Lörrach, Rotes Kreuz und THW aus Schopfheim sowie die Polizei. Ebenfalls vor Ort waren Naturenergie Netze und Badenova Netze.

Dutzende von Einsatzfahrzeugen auf der engen Straße

Dazu kamen Dutzende teils sehr großformatiger Einsatzfahrzeuge wie Löschfahrzeuge, Bagger und Großfahrzeuge des THW, die auf dem nur schmalen Sträßchen zum Golfplatz und weiter zum Ehner Fahrnauer Schlösschen fuhren, parkten und aneinander vorbeirangierten. Die Zufahrt ist überdies gerade eine Sackgasse, die nur von Hausen zugänglich ist: Die Wiesebrücke unmittelbar beim Brandort ist seit einigen Monaten wegen Bauarbeiten gesperrt.

Das Areal des unmittelbar benachbarten Golfplatzes wurde zum zentralen Sammelort, auf dem sich unter andere Einsatzleitung und Multikopter-Gruppe mit ihren Fahrzeugen und Zelten einrichteten, und auf dem sich die Einsatzkräfte erholen konnten.

Warnung über die Nia-App

Die Rauchsäule stand über Stunden hinweg weithin sichtbar über dem brennenden Haus beim Golfplatz zwischen Schopfheim-Fahrnau und Hausen. Wegen der starken Rauchentwicklung wurde eine Warnmeldung über die Nia-Warnapp herausgegeben, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Zunächst nur für Hausen, wegen der starken Verbreitung bald aber erweitert in Richtung Zell, Fahrnau, Gersbach und Enkenstein.

Feuer unter Kontrolle, Löscharbeiten dauern an

Gegen 14.15 Uhr Feuer war das Feuer laut Einsatzprotokoll unter Kontrolle – der Einsatz damit freilich längst nicht beendet. Die Einsatzkräfte waren bis in die Abendstunden mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.