Ronja Eibl zeigte am Freitag ein gutes Rennen, tat sich aber am Sonntag schwer. Foto: Hartmann

Der Mountainbike-Weltcup 2021 in Albstadt ist Geschichte. Ein zufriedenes Organisationskomitee und eine eher enttäuschte Ronja Eibl blicken auf die drei Tage Spitzensport zurück. 

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Drei Tage verbrachte die Mountainbike-Weltelite zusammen in Albstadt. Schon in einem herkömmlichen Jahr ist für die erfolgreiche Ausrichtung eines solchen Großevents enorm viel Planung und Arbeit notwendig. Aus mehr als 30 Nationen – buchstäblich aus allen Himmelsrichtungen – reisten Fahrer und Betreuer an. Im Zuge der Corona-Pandemie war es eine enorme Herausforderung für die Veranstalter.

"Wir haben in den drei Tagen etwa 6000 Schnelltests durchgeführt", verrät Marinus Merz vom Amt für Familie, Bildung, Sport und Soziales. Er war Teil des fünfköpfigen Organisationskomitees, das den reibungslosen Ablauf des Weltcup-Wochenendes federführend zu verantworten hat. Das Gelände war in verschiedene Blasen eingeteilt, sodass die Fahrer und ihre Teams von Verantwortlichen und Medienvertretern abgeschirmt waren. Ohne negativen Corona-Schnelltest durfte man nicht auf das Gelände, Zuschauer konnte es nicht geben.

Von den 6000 Tests fielen nur vier positiv aus – "die Teams, in denen ein positiver Fall aufgetreten war, wurden sofort aus dem Verkehr gezogen. Das Ergebnis des Schnelltests wurde dann mit einem PCR-Test überprüft", berichtet Merz. In allen vier Fällen war auch dieser PCR-Test negativ – für die jeweiligen Teams war das Rennwochenende vorzeitig vorbei. "Das ist natürlich sehr bitter für die Teams, aber im Rahmen unseres Hygienekonzepts eben nicht anders möglich", so Merz. So konnten hochklassiger Sport und ein reibungsloser Ablauf gewährleistet werden.

Auch von Seiten der Sportler fielen lobende Worte. "Das Konzept war sehr durchdacht und hat super funktioniert", berichtet Ronja Eibl. Die Grosselfingerin konnte sich darüber freuen, dass der Auftakt der Weltcup-Saison ohne Probleme über die Bühne gehen konnte. Aus sportlicher Sicht hatte sie sich jedoch mehr erhofft: "Mit dem 19. Platz im Short-Track-Rennen am Freitag war ich eigentlich ganz zufrieden. Aber am Sonntag hatte ich mir deutlich mehr erwartet", lässt die 21-Jährige ihr Wochenende Revue passieren.

Schwierige Bedingungen am Sonntag

Die Fahrerin des Teams Alpecin-Fenix hatte beim Cross-Country-Rennen am Sonntag bei mehr als sommerlichen Temperaturen mit Kreislaufproblemen zu kämpfen: "Es war extrem heiß und ich habe von der ersten Runde an nur sehr schlecht Luft bekommen. Ich weiß, dass ich sensibel auf solche plötzlichen Temperaturänderungen reagiere, aber so sehr hat mich das bislang nur sehr selten beeinflusst. Ich habe versucht, mich in der Vorbereitung auf das Rennen darauf einzustellen, aber das hat leider nicht viel gebracht", ärgerte sich Eibl. Mit dem 22. Rang war sie am Ende dementsprechend nicht zufrieden – "ich hatte mir fest vorgenommen, mindestens in die Top-15 zu fahren."

Für Ronja Eibl und ihre Kontrahentinnen – ebenso für die Herren – geht es am kommenden Wochenende zum nächsten Weltcup nach Tschechien. Die 21-Jährige hat sich für diese Saison viel vorgenommen: "Bei den U23-Welt- und Europameisterschaften peile ich definitiv das Podium an. Und dann gibt es natürlich noch das große Ziel Tokio." Den Startplatz bei den Olympischen Spielen hat die Grosselfingerin so gut wie sicher. "So wie es im Moment aussieht, werden wir bei Olympia zwei Startplätze haben. Wir müssten jetzt in Tschechien schon enorm einbrechen, um das noch zu gefährden." Selbst bei nur einem Startplatz stünden Eibls Chancen gut.

Dass der Trainingsplan eines Leistungssportlers stark auf diese Olympischen Spiele zugeschnitten ist. Auch der Blick von Ronja Eibl richtet sich – zumindest teilweise schon jetzt nach Tokio: "Mein Fokus liegt natürlich jetzt erstmal auf den bevorstehenden Weltcup-Rennen. Aber ich möchte diese auch nutzen, um mich stetig zu steigern und dann bei Olympia mein Top-Niveau abrufen zu können."