Parteichef Westerwelle Quelle: Unbekannt

Die Unzufriedenheit der Bürger mit der Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung nimmt nach neuen Umfragen deutlich zu. 65 Prozent zeigten unzufrieden mit der neuen Regierung

Berlin - Die Unzufriedenheit der Bürger mit der Arbeit der schwarz-gelben Bundesregierung nimmt nach neuen Umfragen deutlich zu. In einer Emnid-Umfrage für den Sender N24 zeigten sich 65 Prozent der Befragten unzufrieden mit der neuen Regierung, nur 27 Prozent waren zufrieden.

Dies sei ein schlechterer Wert als bei den 100-Tage-Bilanzen der Vorgänger-Regierungen: 1999 waren 38 Prozent der Deutschen mit der rot-grünen Regierung zufrieden, 2006 erhielt die große Koalition 55 Prozent Zustimmung.

Im aktuellen ARD-"Deutschlandtrend" waren 55 Prozent der Ansicht, dass diese Regierung schlechter arbeitet als die vorherige große Koalition von Union und SPD. Nur ein Viertel (25 Prozent) bescheinigen der schwarz-gelben Koalition eine bessere Arbeit, wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" ergab. Im Durchschnitt gaben die Befragten der schwarz-gelben Regierung die Note "ausreichend" (3,9).

Besonders die Arbeit der FDP in der Koalition wird kritisch beurteilt. Auch bei der Sonntagsfrage verliert Schwarz-Gelb an Zuspruch, während SPD, Linkspartei und besonders die Grünen zulegen können und Union und FDP zusammen deutlich überflügeln.

In der Emnid-Umfrage bewerteten nur 47 Prozent der Befragten die Arbeit von Außenminister und FDP-Parteichef Guido Westerwelle als gut. Seine Ministerkollegen Rainer Brüderle (Wirtschaft) und Philipp Rösler (Gesundheit) kamen auf 45 beziehungsweise 40 Prozent Zustimmung. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird von 64 Prozent der Befragten gut beurteilt. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) steht mit 73 Prozent Zustimmung weiter an der Spitze der Beliebtheitsskala.

Ein ähnliches Bild ergab sich im ARD-"Deutschlandtrend". Auch bei der Sonntagsfrage zeigt sich dort die wachsende Unzufriedenheit mit der FDP. Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden nur noch acht Prozent der Wähler für die FDP stimmen, im Januar waren es noch elf Prozent. Bei der Bundestagswahl war die FDP noch bei 14,6 Prozent gelandet.

Die Union erreicht unverändert 36 Prozent, obwohl auch die Zufriedenheit mit ihrer Regierungsarbeit nachlässt. Damit würde Schwarz-Gelb mit zusammen 44 Prozent eine Mehrheit deutlich verfehlen - das rot-rot-grüne Lager landet bei 52 Prozent. Die SPD gewinnt einen Punkt auf 26 Prozent hinzu.

Die Grünen können sich um drei Punkte verbessern und erreichen mit 15 Prozent den besten Wert, der je im ARD-"Deutschlandtrend" gemessen wurde. Die Linke legt trotz der Personaldebatten einen Punkt auf elf Prozent zu. (dpa)

Siehe auch den Kommentar: Schwarz-gelber Winter