Die Gebäude im Bereich Königshöhe werden derzeit entrümpelt. Danach sind ihre Tage gezählt: Sie warten auf ihren Abriss, so dass auf dem Gelände eine Mischung aus touristischer und Wohnbebauung entstehen kann. Foto: Hoffmann

Im Bereich Königshöhe bei Königsfeld soll Großes entstehen: ein Hotelbetrieb mit gut 300 Betten und Wohnbebauung sind geplant. Doch zuvor muss das Areal erst von den verfallenen Gebäuden befreit werden. Dieser Prozess hat nun begonnen.

Bevor im Bereich Königshöhe die Abrissbagger anrücken können, um Platz für die großen Pläne, die auf diesem Areal verwirklicht werden sollen, zu machen, heißt es derzeit erst einmal, die bestehenden alten und vom Zerfall gekennzeichneten Gebäude zu entrümpeln. Große Container stehen aus diesem Grund für die Entsorgung bereit.

Auch asbesthaltige Materialien müssen dabei fachmännisch aus den Häusern und Schuppen geschafft werden – ein aufwendiges Unterfangen: Die Platten mussten angehoben werden. Sie konnten nicht einfach vom Dach in die notwendigen Säcke geschoben werden, da sonst Abrieb auf den Dachlatten entstanden wäre.

Bebauungsplan: Verfahren läuft aktuell noch

Parallel läuft nach Angaben von Bürgermeister Fritz Link aus der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Tourismus, Kultur, Bildung, Jugend und Soziales noch das Bebauungsplanverfahren, das der Gemeinderat auf den Weg gebracht hat, für die Fläche. Die Entscheidung des Verkehrsministeriums über einen angedachten Kreisverkehr ließe noch auf sich warten. Wie Link im Januar gegenüber unserer Redaktion sagte, ist die Verabschiedung des Bebauungsplans im laufenden Jahr zu erwarten.

Wohnhäuser und Hotelbetten

Entstehen soll auf der rund 7,7 Hektar großen Fläche in der Nähe des Kernorts – sie liegt teils auf Buchenberger, teils auf Burgberger Gemarkung – eine Mischung aus touristischer Bebauung und Wohnhäusern. Neben sieben Mehrfamilienhäusern mit maximal 115 Wohneinheiten sowie acht Einzel- und Doppelhäusern ist auch ein großes Hotel im gehobenen Segment geplant. Es soll 150 Zimmer mit insgesamt 335 Betten haben. Hinzu kommen fünf kleinere Chalets. In jedem sollen drei Ferienwohnungen Platz finden, was die Gesamtzahl der Hotelbetten um 60 erhöht.

Wie das Gelände genutzt wurde

Anläufe
Der aktuelle Vorstoß ist bei Weitem nicht der erste Versuch, das Gebiet Königshöhe zu entwickeln. Die bisherigen Pläne scheiterten jedoch – und so verfielen die Gebäude auf der historisch interessanten Fläche mehr und mehr. „Seit 2007 wurden bereits mehrere Bebauungsplanverfahren angestoßen, die aber bisher nicht zielführend waren“, heißt es in der Begründung zum aktuell laufenden Bebauungsplanverfahren.

Kindersanatorium
Das Areal liegt seit dem Jahr 1960 größtenteils brach. In diesem Jahr wurde das dortige Kindersanatorium, das August Heisler 1913 einrichten ließ, geschlossen. Noch Anfang der 1950er-Jahre lag die Zahl der Kinderübernachtungen im Sanatorium bei etwa 150 000 – der Höhepunkt seit der Eröffnung, der auch in den Folgejahren nicht mehr überschritten wurde.

Coolclub
Jahre nach der Schließung des Kindersanatoriums war das Areal noch viele Jahre Anlaufstelle für Jugendliche und junge Erwachsene: Zahlreiche Konzerte und Partys fanden im hier eingerichteten Coolclub statt, der mittlerweile aber geschlossen ist.