Mehrere Fahrzeuge und Container standen am Montagnachmittag gegenüber des großen Briefzentrums nahe Offenburger Bahnhofs in Flammen. Die schwarze Rauchsäule war kilometerweit in der Umgebung zu sehen. Foto: Christina Häußler / Einsatz-Report24

Schwarze Rauchwolke schwebt über Offenburg. Gefahrstoffe, Öl und Reifen brennen.

Offenburg - Die wabernde Rauchwolke stieg etwa gegen 15.30 Uhr hoch über Offenburg auf. Zunächst war noch unklar, was genau auf einem Gelände nahe des Güterbahnhofs Offenburg und dem dortigen Postverteilzentrums in Flammen stand. Später stellte sich laut Polizeisprecher Wolfgang Kramer heraus, dass ein Fahrzeug in Brand geraten war: Das Feuer soll bei der Reparatur an einem Auto entstanden sein. Der mit den Arbeiten beschäftigte Mann zog sich leichte Brandverletzungen zu.

Zwischenzeitlich hatte das Feuer auf eine nahe Halle und einige unter anderem mit "Werkstattabfall" gefüllte Container übergegriffen. Diese standen zeitweise lichterloh in Flammen. Der Gestank von verbranntem Gummi und Kunststoff breite sich im Offenburger Osten aus.

Gegen 16.30 Uhr war Brand unter Kontrolle

Etwa gegen 16.30 Uhr war der Großbrand bereits unter Kontrolle. Dem Beobachter bot sich allerdings ein Bild der Zerstörung: Rund um den Ort des Geschehens waren mindestens sieben Autos vollständig ausgebrannt, ein Metallzaun hatte sich durch die Hitzeentwicklung wie Basteldraht verbogen. Gerippe eines Motorrads und mehrere Fahrräder standen noch unter etwas, was einmal ein Fahrradunterstand gewesen sein könnte.

Ebenfalls in Brand geraten war ein Gabelstapler, berichtete Feuerwehrsprecher Wolfgang Schreiber vor Ort. In den großen Überseecontainern sollen sich unter anderem auch Reifen befunden haben – daher der schwarze, beißende Rauch, so Schreiber, Genaueres konnte er bis zum Redaktionsschluss am Montagabend noch nicht sagen. Es habe sich um ein "Konglomerat von Brandgut" gehandelt, das da in Flammen aufgegangen sei.

Mitarbeiter und Kunden der umliegenden Firmen waren wegen der starken Rauchentwicklung evakuiert worden. An die Anwohner der Umgebung erging die Aufforderung, vorsorglich Fenster und Türen geschlossen zu halten – über die "Warn-App" Nina wurden die Menschen der Umgebung informiert.

Darüber hinaus war ein "Messfahrzeug" der Feuerwehr im Einsatz. Dieses überprüfte in Windrichtung die Schadstoffe in der Luft. Zu einer schweren Belastung sei es nicht gekommen, wobei durch die starke Hitze am Anfang des Brandes viele Schadstoff hoch in die Luft gestiegen und so weit verteilt worden sein könnten, erläuterte Schreiber.

Nachlöscharbeiten bis in Abendstunden

Der Brandort "Beim alten Ausbesserungswerk" war während der Löscharbeiten rundherum von Polizeibeamten abgesperrt, der Verkehr wurde umgeleitet. Laut Bundespolizei kam es im angrenzenden Bahnverkehr zu keinen Beeinträchtigungen.

Die Feuerwehr war bis Redaktionsschluss mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. "Das Feuer sitzt mit Brandnestern noch in den Containern", erklärte etwa Feuerwehrsprecher Schreiber kurz nach 19 Uhr. Zudem seien auch Betriebsstoffe ausgetreten, das von beispielsweise Öl kontaminierte Löschwasser werde nun abgepumpt. Insgesamt seien 15 bis 18 Fahrzeuge im Einsatz gewesen. Rund 60 Einsatzkräfte von Wehr und Rettungskräften waren beteiligt.

"Wir reden nicht von der Porto-Kasse", erklärte Wolfgang Schreiber, Sprecher der Offenburger Feuerwehr, am Montagabend. Gerade die Entsorgung Gefahrstoffe, die mit zu dem Einsatz dazu gehört, verursache immer enorme Kosten. "Für mich ist das aktuell nicht abschätzbar", konstatierte Schreiber.