45 Minuten war es ein Finale auf Augenhöhe: Dann patzte ausgerechnet TSG-Keeper Dennis Klose und brachte Sonnenhof Großaspach auf die Siegerstraße.
Nichts war es am Samstagmittag mit dem zweiten Balinger Triumph im WFV-Pokal. Vor 2817 Zuschauern im Stuttgarter Gazi-Stadion jubelte am Ende die SG Sonnenhof Großaspach, die sich in dieser Saison wieder einmal als Kryptonit der TSG herausstellten. Aufgrund der 2. Halbzeit ist der 2:0-Sieg der SGS auch absolut verdient. Ein Doppelschlag direkt nach der Pause brachte die Entscheidung.
Doch von vorne: Für Simon Klostermann, Amney Moutassime und Halim Eroglu reichte es zunächst nur für einen Bankplatz. Dafür stürmte Jan Ferdinand. Systematisch orientierte sich die TSG an der Herangehensweise aus dem Freiberg-Spiel.
So wurde hinten mit Dreier- respektive Fünferkette verteidigt. Denis Latifovic spielte direkt vor der Kette, Ivo Colic und Ferdinand Schmidt etwas davor. Großaspach agierte in einem recht klassischen 4-4-2-System mit Torjäger Fabian Eisele in vorderster Front. Dieser ließ sich im Spielaufbau aber immer wieder auch fallen und wurde dann temporär von Latifovic gedeckt.
Ferdinand verpasst die Führung
Anders als in den beiden bisherigen Saisonduellen kamen die Balinger gut in die Partie. So bot sich bereits in der 3. Minute die erste große Chance: Pedro Almeida Morais wurde über den rechten Flügel geschickt, seine scharfe Hereingabe grätschte Ferdinand über das Tor. Die SGS kam dann durch ihren Kapitän Volkan Celiktas zu einem ersten halbwegs gefährlichen Abschluss (9.). Beiden Teams war die Bedeutung des Spiels durchaus anzumerken – all zu viel Risiko wurde nicht eingegangen.
In Folge einer Ecke kam dann Fabian Eisele aus dem Gewühl zu einem Abschluss, doch Dennis Klose packte bei dem Flachschuss sicher zu (14.). Wenig später bot sich wieder Ferdinand eine Chance – erneut wurde er von Morais freigespielt und verzog aus circa 18 Metern. Dies sollte für längere Zeit der letzte gefährliche Abschluss bleiben. Erst kurz vor dem Seitenwechsel kamen die Teams einem Treffer wieder näher.
Nuraj steht richtig
Lukas Stoppel zielte für die SG aber zu hoch und Matthias Schmitz prüfte Maximilian Reule per Kopfball. Es ging folglich torlos in die Kabinen. Direkt danach erfolgte ein bitterer Nackenschlag für die Isik-Elf. Dennis Klose ließ einen recht harmlosen Versuch nach vorne prallen, der starke Innenverteidiger Arbnor Nuraj staubte zur Aspacher Führung ab (48.). Dieses Tor veränderte die Dynamik des Spiels komplett – der Oberligameister drehte nun vollends auf.
Einen langen Ball machte Michael Kleinschrodt überragend fest und spielte zudem noch Eisele im Strafraum perfekt frei – dieser traf ganz platziert zum 2:0 für für Großaspach (55.). Binnen sieben Minuten lagen die Balinger plötzlich mit zwei Toren im Rückstand.
Mert Tasdelen ganz stark
Isik reagierte mit der Einwechslung von Moutassime für Deininger. Dies hatte zudem die Umstellung auf eine Viererkette zur Folge. Das Team von Pascal Reinhardt ließ sich dadurch aber nicht aus dem Konzept bringen und strotzte nur so vor Selbstvertrauen. Besonders Mert Tasdelen auf dem linken Flügel war ein ständiger Unruheherd und sorgte für viel Betrieb. So erstaunte es zumindest etwas, als er unter tosendem Applaus vorzeitig vom Feld genommen wurde.
Erstmals wirklich im Strafraum tauchte die TSG nach dem Seitenwechsel erst in der 67. Minute auf: Dabei produzierte Großaspach beinahe ein Eigentor. Sieben Minuten später kam die TSG dann selber zu einer Möglichkeit. Der kurz zuvor ins Spiel gekommene Jonas Fritschi prüfte Reule nach einem Standard aus kurzer Distanz.
TSG zu harmlos
Großaspach zog sich nun etwas mehr zurück, hatte aber keine großen Probleme, die Balinger Angriffsbemühungen im Zaun zu halten. Ein Ferdinand-Kopfball (79.) geriet harmlos, war aber einer der wenigen Torschüsse. Die restliche Zeit spielte der Double-Sieger souverän herunter und feierte anschließend ausgelassen.