Matthias Nass von Rala informierte den Gemeinderat Grömbach über Änderungen der Strukturpläne und die vorbereitende Detailplanung für den Breitbandausbau.Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Breitbandversorgung: Gemeinderat Grömbach segnet die Vergabe von Planungsarbeiten ab

Nicht nur durch die Corona-Krise wird die Verfügbarkeit von schnellem Internet immer stärker zur Standortfrage. Grömbach rechnet damit, dass der örtliche Ausbau bald beginnen wird. Voraussetzung ist eine gebäudegenaue Detailplanung.

Grömbach. Der Gemeinderat Grömbach vergab in seiner jüngsten Sitzung Aufträge für eine Aktualisierung der Strukturplanung und für die vorbereitende Detailplanung an die Firma Rala.

Die aus dem Jahr 2017 stammende Strukturplanung für die Breitbandversorgung in Grömbach stellte sich als veraltet heraus, weshalb die Gemeinde die zwischenzeitlich erfolgten Änderungen, wie die Verlegung des POP-Standorts, in aktualisierte Pläne einfließen lassen muss. Der POP, der sogenannte Point of Presence, ist die Technikzentrale und Schnittstelle zwischen dem Backbone-Netz des Landkreises und den Hausanschlüssen und damit das Herzstück der Glasfasversorgung.

Matthias Nass von der Firma Rala informierte das Gremium über die Planung. Sein Unternehmen hatte zum Pauschalpreis von rund 14 000 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer die Aktualisierung der Strukturpläne angeboten. Die vorbereitende Detailplanung schlägt zusätzlich mit fast 20 000 Euro zu Buche.

Das Landratsamt hat eine Deadline für die Planung fixiert. Danach sind keine Änderungen mehr möglich. Aufgrund der Strukturpläne können im Anschluss Detailplanung und Ausschreibungen erfolgen.

Aus Bundesmitteln beantragte die Kommune Fördergelder für die Breitbandplanung von maximal 50 000 Euro. Ein Bescheid, so Bürgermeister Armin Pioch, liege zwar noch nicht vor, trotzdem dürften die Maßnahmen "förderunschädlich" jetzt schon starten.

Matthias Nass erklärte, dass die Verteilerstandorte festgelegt werden müssen, dass Mikrorohre beziehungsweise Rohrverbände in den Straßen zu verlegen seien und geklärt werden müsse, wer anschließe und welches Gebäude an welchen Verteiler angeschlossen werde.

Zu den grundlegenden Parametern, so der Bürgermeister, gehöre auch die Trassennutzung und die Frage danach, ob die Gemeinde Gelände dafür pachten müsse. Er machte auch darauf aufmerksam, dass die Lieferzeit für das POP-Gebäude bis zu neun Monate in Anspruch nehmen könne.

Das Angebot von Rala ging von 1200 vorhandenen Anschlusspunkten in Grömbach aus, was seitens der Ratsmitglieder als zu hoch angesetzt wurde. Umgerechnet auf einen Anschlusspunkt, ergeben sich hieraus 11,78 Euro. Der Rat beschloss daraufhin, den Auftrag unter der Maßgabe zu erteilen, dass aufgrund der von Nass zu überprüfenden Zahl der Anschlusspunkte mit diesem Betrag pro Anschluss abgerechnet werde. Es sei denn, pauschal ergäbe sich ein günstigerer Preis für die Gemeinde. Einstimmig beschlossen wurde neben der Vergabe der Strukturplanung auch die Vergabe der vorbereitenden Detailplanung zum Preis von rund 20 000 Euro.

Sobald diese abgeschlossen ist, kann vom Landkreis die weitere Ausschreibung vorbereitet werden. Der Kommune entstehen dafür keine weiteren Kosten. Der Gemeinderat entscheidet dann, welcher Generalunternehmer die abschließende Detailplanung übernehmen wird.

Ratsmitglied Manfred Walz sprach das Thema Bauüberwachung an, die Matthias Nass nicht befürwortete. Alternativ käme eine spätere Baubegleitung von neutraler Seite in Betracht, die jedoch separat beauftragt werden müsste. Rala könnte dies durch Fachpersonal übernehmen und werde die dafür entstehenden Kosten durch ein entsprechendes Angebot benennen.