Bis dato hat der Grömbacher Gemeinderat dem Windpark vor Ort nicht zugestimmt - an der Verwirklichung ändert dies aber nichts. (Symbolbild) Foto: visivasnc/Fotolia.com

Windräder im Gereichtigkeitswald und im Gewann Holderstöckle geplant. Gemeinderat ist mehrheitlich dagegen.

Grömbach - Nach wie vor ist der Grömbacher Gemeinderat mehrheitlich gegen den Bau von zwei Windkraftanlagen im Gerechtigkeitswald und im Gewann Holderstöckle. Sie werden trotzdem gebaut.

Entgegen der ursprünglichen Meldung hatte der Gemeinderat Grömbach im Dezember sein Einvernehmen zum Bau von zwei Windkraftanlagen auf örtlicher Gemarkung versagt. Fünf Ratsmitglieder stimmten dagegen, zwei enthielten sich, lediglich Bürgermeister Armin Pioch befürwortete das Vorhaben. Unsere Zeitung wurde von Pioch auf Anfrage dahingehend falsch informiert, dass das Einvernehmen vorgelegen habe. Auch im Amtsblatt der Gemeinde wurde das Abstimmungsergebnis nicht korrekt veröffentlicht.

Gemeinderat gegen Bau der Windkraftanlagen

Obwohl sich der Gemeinderat mehrheitlich gegen den Bau der Windkraftanlagen im Gerechtigkeitswald und im Gewann Holderstöckle ausgesprochen hatte, werden diese gebaut. Wie von Bürgermeister Armin Pioch zu erfahren war, hatte die Gemeinde das Einvernehmen nämlich vertraglich zugesichert. Das Landratsamt werde deshalb das versagte Einvernehmen ersetzen, da die Anlagen genehmigungsfähig seien.

Ratsmitglied Manfred Walz hatte zu diesem Thema einen Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs entdeckt, der einen Baustopp einer Windparkanlage in Blumberg bei Donaueschingen im Schwarzwald-Baar-Kreis nach sich zog.

Bürgermeister Armin Pioch wies Walz in der Gemeinderatssitzung darauf hin, dass er wegen der auf Grömbacher Gemarkung geplanten Windkraftanlagen gerne ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht anstreben könne: "Dies steht ihnen frei." Pioch gab aber zu bedenken, dass das Genehmigungsverfahren für Grömbach abgeschlossen sei und ein Vertragsbruch zu Schadenersatzzahlungen führen würde.

Gesamthöhe liegt jeweils bei 230 Metern

Wie mehrfach berichtet, plant die EnBW Windkraftprojekte auf Flächen der Gemeinde Grömbach, Flächen von Privateigentümern und Flächen des Landes Baden-Württemberg (Landesbetrieb ForstBW) einen Windpark mit zwei Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils 3,40 Megawatt – also einer Gesamtleistung von 6,8 Megawatt. Die Nabenhöhe der Anlagen soll jeweils bei 160 Metern und der Rotordurchmesser bei 140 Metern liegen, die Gesamthöhe bei 230 Metern.