Wenn die Untere Straße in Grömbach ausgebaut wird, sollen auch gleich Leerrohre für Glasfaserkabel mit eingelegt werden. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder Bote

Schnelles Internet: Glasfaser-Planung für Grömbach abgeschlossen / 300 Häuser mit 439 Anschlüssen erfasst

In zwei Jahren könnte Grömbach an das Backbone-Netz des Landkreises Freudenstadt angeschlossen sein. Doch bevor dort Glasfaserkabel bis in die Häuser führen, muss erst noch eine Detailplanung her. Ein Angebot dafür gibt es bereits.

Grömbach. Die Gemeinde würde dann über zwei Glasfaserleitungen – eine von Altensteig und eine von Wörnersberg her – und über insgesamt drei Anschlussstellen verfügen. Eine gibt es von den Stadtwerken Altensteig bereits, zwei weitere würden vom Landkreis Freudenstadt dazu kommen.

In der Gemeinderatssitzung am Montagabend legten die Vertreter der Rala NGN Germany GmbH, Matthias Nass und Peter Falkenstein-Seiffert, ein Angebot für Planungsdienstleistungen ihres Unternehmens für die Detailplanung im ersten Ausbaubereich vor. Es beläuft sich auf insgesamt 6200 Euro und umfasst den Bereich Untere Straße mit Anbindung an das künftige Baugebiet Hasenäcker.

In der Sitzung wurden zwar eifrig Fragen gestellt – ein Beschluss wurde jedoch nicht gefasst. Dieser ist erst für eine der nächsten Sitzungen vorgesehen. Was sich die Räte vor allem fragten: Wie sieht es dann mit der Versorgung aus, wenn Grömbach von zwei Seiten her durch ein Glasfasernetz erschlossen ist? Und kann die Gemeinde für den innerörtlichen Ausbau mit Fördermitteln rechnen? Denn im allerschlimmsten Fall, so Falkenstein-Seiffert, würde ein Vollausbau die Gemeinde 1,3 Millionen Euro kosten.

Dass es so weit kommen könnte, daran glaubt der Planer allerdings nicht, da beim Ausbau der Unteren Straße die Leerrohre gleich kostengünstig mit verlegt werden könnten. Matthias Nass sieht außerdem gute Möglichkeiten, an Fördermittel zu kommen. Schließlich sei Grömbach, was schnelles Internet angeht, unterversorgt.

Die Firma Rala hat für den Landkreis Freudenstadt bereits einen Masterplan erstellt und jedes Haus erfasst. In Grömbach sind es 300 Häuser mit 439 Anschlüssen – 136 Haushalte davon liegen im ersten Ausbaucluster. Um ganz Grömbach mit Glasfaser bis ins Haus versorgen zu können, müssen 25 Kilometer Leerrohre gelegt, 73 Kilometer Glasfaserkabel verlegt und ein 17 Kilometer langer Graben gezogen werden, hieß es in der Sitzung.

"Die Planung ist abgeschlossen", erklärte der Breitbandkoordinator des Landkreises, Carsten Pütz, der in der Sitzung für Fragen zum Backbone-Netz bereit stand. "Und Sie sind vorne mit dabei", wusste er. Für Grömbach bedeutet das, so Falkenstein-Seiffert, "Sie könnten heute schon anfangen, das Signal ist da."

Ob in Grömbach tatsächlich schnell angefangen wird, das werden die kommenden Sitzungen zeigen. Der nächste Schritt müsste zunächst sein, die Detailplanung in Auftrag zu geben. Denn erst dann kann die Firma Rala mit einer Bedarfsanalyse beginnen, wie sie Gemeinderat Daniel Wolber gefordert hat. Und erst dann kann ein Förderantrag für den ersten Ausbaubereich gestellt werden. Was ein Anschluss für den einzelnen Grömbacher Bürger letztlich kostet, ergibt sich dann aus den Kosten und der Zahl der Hauseigentümer, die das Angebot am Ende annehmen.