Auch wenn’s schon eine PV-Anlage gibt: Auf dem Dach des Rathauses und den Nebengebäuden ist noch Platz. Archiv-Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder Bote

Energiewende: Ergebnis der Machbarkeitsstudie zu Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Dächern liegt vor

Auch Grömbach will einen Beitrag zur Energiewende leisten und setzt sich mit dem Thema "Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden" auseinander. Eckardt Huber von der Energieagentur in Horb stellte dem Gemeinderat die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie vor.

Grömbach. Aus der Studie geht einleitend hervor, dass die Sonnenenergie bei der Umstellung auf eine regenerative Energieversorgung einen zentralen Baustein darstelle, weshalb der Ausbau der Sonnenenergienutzung unerlässlich sei. Verwiesen wird auch auf die kostenfreie Energienutzung nach der Installation von Photovoltaikanlagen (PV) sowie die weitgehend klimaneutrale Produktion von Strom und Wärme.

Huber sprach von einer angenommenen Lebensdauer von 25 Jahren bei PV-Anlagen und einer energetischen Amortisation – also der Zeit, bis eine Anlage so viel Energie produziert hat, wie zu ihrer Herstellung benötigt wurde – von 2,5 bis 2,8 Jahren gemäß einer neueren Studie.

Weitere 230 Dächer im Ort bieten sich an

In der Machbarkeitsstudie wurde untersucht, ob PV-Anlagen auf den kommunalen Dächern in Grömbach sinnvollerweise installiert werden könnten. Darüber hinaus befasste sie sich mit der Frage, auf welchen Dächern dies wirtschaftlich sinnvoll wäre und inwiefern Energiespeicher zur Erhöhung des Eigenstromanteils eingesetzt werden könnten. Beleuchtet wurden auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie die Förderung über das Erneuerbare-Energien-Gesetz, das derzeit eine 20-jährige Einspeisevergütung sichert, wenn auch mit kontinuierlicher Reduzierung.

In Grömbach liegt der Studie zufolge ein Potenzial an geeigneten Dachflächen für die solare Energiegewinnung von insgesamt 20 000 Quadratmetern vor. Davon seien, so Huber, auch die meisten technisch nutzbar. Bis jetzt sind auf rund 30 Gebäuden Solaranlagen installiert, weitere 230 Dachflächen würden sich anbieten. Dies entspricht einem Potenzial von mindestens 2700 Megawattstunden im Jahr. Auf kommunaler Seite gibt es bereits eine PV-Anlage auf dem Kindergarten und auf einem Teil des Rathausdachs. Ein großer Teil des nach Südosten ausgerichteten Dachs ist bislang frei, könnte aber genutzt werden.

Beleuchtet wurde auch die Möglichkeit von PV-Anlagen auf dem Lindenforum, dem Spritzenhaus mit nebenstehender Garage, dem Feuerwehrgerätehaus und dem Bauhofgebäude mit einer Gesamtfläche von rund 500 Quadratmetern und einem Solarertrag von 70 000 Kilowattstunden jährlich. Auf dem Rathaus und dem Zwischenbau zum Lindenforum könnten jeweils zwölf Module installiert werden. Möglich wären weitere 17 Module auf der Dachfläche des Lindenforums mit einer Gesamtleistung von rund 14 Kilowatt-Peak für alle Gebäude zusammen. An Kosten für die Gesamtanlage rechnet Hubert mit rund 23 000 Euro und einem durchschnittlichen Jahresertrag von rund 13 000 Kilowattstunden.

Für das Rathaus mit Asylunterkunft sieht Huber eine Energiebedarfsdeckung von rund 25 Prozent, beim Feuerwehrgerätehaus mit Schlachthaus kommt er nur auf zehn Prozent. Beim Bauhofbetriebsgebäude ergäbe sich aufgrund des geringen Stromverbrauchs der vergangenen Jahre keine Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage. Hubers Fazit: Rund um das Rathaus ließen sich PV-Projekte realisieren und nachhaltige Investitionen in diese Technik tätigen. Die anderen Gebäude seien wegen ihres geringen Eigenstrombedarfs derzeit nur begrenzt umsetzbar.