Klärschlamm aus Grömbach soll künftig nach Böblingen gebracht werden. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Zweckverband: Rat beschließt Beitritt

Grömbach. Einhellig hat der Gemeinderat Grömbach hat der Gründung des Zweckverbands Klärschlammverwertung Böblingen zugestimmt sowie den Beitritt Grömbachs beschlossen. Außerdem wurden in der jüngsten Sitzung des Gremiums Vertreter der Kommune ermächtigt, in der konstituierenden Sitzung der Verbandsversammlung des Zweckverbands den für die Aufnahme der satzungsmäßigen Aufgaben erforderlichen Entscheidungen zuzustimmen.

Zum Hintergrund: Seit 2017 gibt es eine neue Klärschlammverordnung, die von Betreibern großer Kläranlagen spätestens ab 2029 beziehungsweise 2032 die Rückgewinnung von Phosphor verlangt. Die Gemeinde Grömbach ist jedoch nicht in der Lage, die gesetzliche Vorschrift zu erfüllen. Auch keine Anlage in der Umgebung kann diese Aufgabe übernehmen.

Am Standort des Restmüllheizkraftwerks Böblingen soll eine Monoverbrennungsanlage mit Phosphorrückgewinnung entstehen. Dort sollen Kommunen aus der Umgebung ihren Klärschlamm innerhalb einer interkommunalen Lösung in den nächsten Jahren thermisch verwerten lassen.

Bürgermeister Armin Pioch informierte den Rat darüber, dass in der Gemeinde zum einen wenig Klärschlamm anfalle, er aber nicht wirklich verstehe, wieso diese Lösung angestrebt werde. Trotzdem sei ihm bewusst, dass Grömbach weder technisch noch personell in der Lage wäre, die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen.

Deshalb rechne er auch damit, dass die anderen Kommunen im Umkreis sich ebenfalls dem Zweckverband anschließen werden, um die Entsorgung des Klärschlamms mit Phosphorrückgewinnung nicht selbst in Auftrag geben zu müssen, zumal im Bereich der Klärschlammentsorgung zwischenzeitlich kein großer Wettbewerb stattfinde.

Für die Verwertung des getrockneten Klärschlamms würden je Tonne etwa 80 bis 100 Euro Kosten entstehen. Die neu zu bauende Anlage wäre nach heutigem Planungsstand auf die Verbrennung von jährlich bis zu 185 000 Tonnen Klärschlamm ausgelegt, abhängig von den sich anschließenden Kommunen und Verbänden.