Anwohner wollen die Kastanie an ihrem Gartenzaun im Eingangsbereich der Schulstraße entfernt haben. Der Gemeinderat ist mehrheitlich dagegen. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bäume: Anwohner verlangen Fällung / Grömbacher Gemeinderat lehnt ab

Grömbach. 2001 wurden an der Einmündung in die Schulstraße in Grömbach zwei Kastanienbäume eingepflanzt – einer davon in unmittelbarer Nähe zu einem Privatgrundstück. Bürgermeister Armin Pioch räumte ein, dass der über das Nachbarrecht geregelte Grenzabstand für das Pflanzen einer Kastanie von mindestens sechs Metern nicht eingehalten worden sei und deshalb seitens der Anwohner grundsätzlich ein Beseitigungsanspruch bestehe. Allerdings, so Pioch, sei dieser inzwischen verjährt.

Da diese Bäume eine Größe von über 20 Metern mit einem Kronendurchmesser von bis zu zwölf Metern erreichen können, schlug Pioch dem Gemeinderat vor, dem Wunsch der Anlieger nachzugeben und der Fällung des Baums trotz abgelaufener Frist zuzustimmen. Mit der Unteren Naturschutzbehörde habe er die Sachlage besprochen. Es gebe keine Einwände, so Pioch.

Gemeinderat Günter Roller erinnerte an das Pflanzen der beiden Bäume. Dies sei bewusst geschehen. Man habe auf den verkehrsberuhigten Bereich hinweisen und durch die Bäume ein Signal setzen wollen. Walter Reutter meinte, das Ensemble sehe "wunderbar" aus und es passe ins Ortsbild. Mit einer Fällung sei er keinesfalls einverstanden, erklärte Reutter und erhielt Unterstützung von Stefan Scholz.

Auch Kathrin Mast tat sich schwer damit, einen gesunden Baum zu fällen. Den Einwand "Das Problem wird immer größer" des Bürgermeisters wollte auch Daniel Wolber so nicht stehen lassen. Klar sei, der Baum werde irgendwann zu einem Problem. "Aber zur Zeit ist er noch kein Problem", so Wolber, der sich ebenfalls gegen eine Fällung aussprach – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Wenn der Baum irgendwann eine gewisse Größe erreicht habe, könne man ihn immer noch entfernen, schlug er vor. Dann müsse allerdings eine Ersatzbepflanzung her. Mit sechs Nein- und zwei Ja-Stimmen wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung abgelehnt.