Sorgen sich um den Forst (von links): Bürgermeister Armin Pioch, Jörg Uerpmann und Roland Knop. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Forst: Grömbacher Gemeinderat segnet Betriebsplan ab

Grömbach. Der Grömbacher Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung dem mit einem negativen Ergebnis veranschlagten Waldhaushalt 2020 einstimmig zugestimmt. Der weist eine Unterdeckung von 19 300 Euro aus.

"Die aktuellen Entwicklungen im Forst sind nicht erfreulich", sagte Björn Uerpmann von der Kreisforstverwaltung. Er berichtete den Ratsmitgliedern über die Waldschwächung im Jahr 2018 durch extreme Hitze und Trockenheit mit hohen Borkenkäferbeständen zum Jahresende. 2019 habe sich die Lage mit nur zwei ausgebildeten Käfer-Generationen leicht gebessert. Uerpmann geht aber davon aus, dass nach dem milden Winter noch viele Käfer da sind. Nach den Stürmen im Februar herrschten ihm zufolge mittlerweile ideale Bedingungen für die jetzt ausfliegenden Borkenkäfer.

Plan-Hieb schon überholt

Revierförster Roland Knop geht davon aus, dass es keine Frischholzpreise geben wird und die momentan vorliegenden Sturmholzpreise in Käferholzpreise übergehen werden, da das geschädigte Holz zunehmen werde. Ideal wäre es, wenn das Sturmholz beseitigt wäre, bevor das Käferholz kommt. Momentan seien die Nasslager gefüllt mit Großteilen des Sturmholzes. Die beiden Forstbediensteten gehen davon aus, dass einzelne Privatwaldbesitzer es nicht schaffen könnten, das Sturmholz in absehbarer Zeit zu beseitigen, nicht zuletzt wegen der schwierigen Situation durch die Corona-Pandemie. Sie berichteten auch, dass rund um Grömbach noch etwa 50 Festmeter Sturmholz liegen und teilweise gar nicht auffindbar seien.

Die Holzernte 2019 war planmäßig auf 500 Festmeter und damit tiefer als im Jahr zuvor angesetzt. Geerntet wurden 429 Festmeter, davon mehr als die Hälfte (234 Festmeter) planmäßig, die restlichen 43 Prozent durch Schadnutzung (195 Festmeter). Im Ergebnis wurden 19 800 Euro eingenommen und 22 950 Euro ausgegeben. Geplant war ein positives Ergebnis von 100 Euro, erzielt wurde ein Minus von 3150 Euro. Der Holzeinschlag für 2020 wurde auf 130 Festmeter kalkuliert. Diese Zahl ist schon überholt durch die Februarstürme. Planmäßige Pflegehiebe von 370 Festmetern im Taubenwald, bei der Völmlesmühle und der Drehwaldsteige sollen verschoben werden, bis es auf dem Holzmarkt wieder erfreulicher aussieht. Der Finanzplan geht von einem negativen Ergebnis in Höhe von 3800 Euro aus.

Der Schwerpunkt, so Knop und Uerpmann, liege in diesem Jahr auf dem Waldschutz mit der Bekämpfung des Borkenkäfers. Thematisiert wurde auch die Wegeinstandsetzung. Hier seien 2020 Flickarbeiten und Wasserableitungen vorgesehen. Eine Kalkung sei frühestens wieder 2021 vorgesehen. Auf die Instandhaltung des Oberen Mühlwegs angesprochen, sagte Revierförster Knop, dass dafür etwa 15 000 bis 20 000 Euro nötig wären. "Wäre mehr Geld verfügbar, ließe sich auch mehr machen."