Bürgermeister Armin Pioch (rechts) und Hauptamtsleiter Bernhard Traub erläuterten das Planwerk des FNP 2030. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

FlächennutzungsplanWeniger Raum für Wohnbau / Punktuell Fortschreibung möglich / Grömbach stimmt zu

Weniger Wohnbauflächen und mehr Raum für Windenergieanlagen – das sieht der neue Flächennutzungsplan (FNP) 2030 für die Gemeinde Grömbach vor. Der Gemeinderat stimmte dem Planwerk dennoch geschlossen zu.

Grömbach. Bereits im Mai hatten sich die Grömbacher Räte gemeinsam mit dem Planungsbüro ausführlich mit der Gesamtfortschreibung des FNP 2030 der Verwaltungsgemeinschaft Pfalzgrafenweiler, Grömbach und Wörnersberg befasst. Warum eine Gesamtfortschreibung überhaupt nötig ist und dass statistische Daten über die Bevölkerungsentwicklung für künftige Wohnbau- und Gewerbeflächen zugrundegelegt wurden, erklärte Hauptamtsleiter Bernhard Traub von der Gemeindeverwaltung Pfalzgrafenweiler den Räten noch einmal in Kurzform.

"Wir mussten in der gesamten Verwaltungsgemeinschaft die Wohnbauflächen zurücknehmen", sagte Traub. Sollten diese nicht ausreichen, dann könnten weitere, sofern ein Bedarf besteht, mit einer punktuellen Fortschreibung angemeldet werden. "Die Zusagen sind da", versicherte er. Was der Flächennutzungsplan für bebaute Flächen sei, das stelle der Landschaftsplan für unbebaute dar. Ein solcher Landschaftsplan habe in der Verwaltungsgemeinschaft bisher gefehlt, so Traub.

Für Grömbach bedeutet der neue FNP 2030 eine Zurücknahme der Wohnbauflächen im künftigen Baugebiet Hasenäcker auf 1,25 Hektar. Die im FNP 2010 dargestellte Wohnbaufläche Lindenäcker mit einer Größe von 2,31 Hektar wird zur Fläche der Landwirtschaft, ebenso die Mischbauflächen Erzgruber Straße, Schernbacher Weg, Widdum und Altensteiger Straße.

Insgesamt werden 5,87 Hektar an die Landwirtschaft zurückgegeben. "Ganz schön viel", merkte Gemeinderat Daniel Wolber an. Ihm wäre es lieber gewesen, wenn das Wohngebiet Hasenäcker schon auf dem Weg wäre. Denn was, wenn bei der Planung Komplikationen aufträten, es nicht verwirklicht werden könne und im FNP dann keine weitere Wohnbaufläche ausgewiesen sei? Dann müsste eine punktuelle Fortschreibung her und eine neue Wohnbaufläche generiert werden, gab ihm Bürgermeister Pioch zur Antwort. Dasselbe gelte für den Fall, dass vor 2030 alle Bauplätze verkauft seien. Auch dann bestünde die Möglichkeit, weitere Flächen zu beantragen.

Als "unglücklich" bezeichnete Werner Schnierle die Formulierung "Wörnersberg, Grömbach und die kleinen Ortsteile von Pfalzgrafenweiler sind aufgrund ihrer Größe, ihrer ländlichen Struktur und in den meisten Fällen auch aufgrund ihrer verkehrlichen Anbindung nicht geeignet, um dort Gewerbeflächen auszuweisen". Schnierle befürchtet, dass damit in Grömbach keine gewerbliche Entwicklung mehr stattfinden kann.

Laut Bernhard Traub ist nur die Ausweisung größerer Gewerbegebiete auf der grünen Wiese gemeint. Eigenentwicklung oder die Bestandssicherung vorhandener Unternehmen sei auch weiterhin kein Problem, versicherte er.

Unstrittig war die Änderung bei der Konzentrationszone Windkraft. Entscheidend sei dabei, erklärte der Hauptamtsleiter, dass künftig die Flügel eines Windrads über die Grenze der Fläche hinaus ragen dürften. Traub ging auch auf die Nachfrage aus dem Gremium nach der weiteren Vorgehensweise ein. An diesem Donnerstag befasse sich der gemeinsame Ausschuss der Verwaltungsgemeinschaft Pfalzgrafenweiler, Grömbach, Wörnersberg mit dem Thema, ließ er wissen. Anfang 2018 soll das Planwerk öffentlich ausgelegt werden. Dann kämen auch die Träger öffentlicher Belange zu Wort.

Eine zeitliche Verzögerung für das Baugebiet Hasenäcker, wie Teile des Gemeinderats befürchten, sieht Traub nicht. Seiner Meinung nach könnten die Fortschreibung des FNP 2030 und die Aufstellung eines Bebauungsplans Hasenäcker im Parallelverfahren erfolgen.