Wahlkampf mit Onlinesprechstunden
Grosselfingen brauche einen bürgernahen Bürgermeister, der den Kontakt und das Gespräch suche. "Dass ich ein Mensch bin, der Gräben zuschütten kann und Menschen wieder zueinander bringt, habe ich in meiner bisherigen Arbeit bewiesen", so Pioch. Durch seine bisherige kommunalpolitische Erfahrung sehe er sich "breit aufgestellt". Er trete als unabhängiger Kandidat an und brenne für seine "künftigen Aufgaben". Wie ein Wahlkampf in dieser schwierigen Zeit geführt werden könne, davon habe er "konkrete Vorstellungen". Er werde, so oft es gehe, in Grosselfingen unterwegs sein, um mit den Einwohnern ins Gespräch zu kommen. Aber auch die sozialen Medien mit Onlinesprechstunden werde er anbieten, seine Internetseite Armin-Pioch.de werde in Kürze freigeschaltet. Begleitend dazu werde er Videos online stellen.
Die Corona-Pandemie mit ihren Kontakt-Einschränkungen könnte Pioch in die Karten spielen. Dass er "online kann", hat der Web-Konstrukteur schon bei der Bürgermeisterwahl in Grömbach 2015 gezeigt. Der 56-Jährige war vor viereinhalb Jahren zum Nachfolger von Peter Seithel gewählt worden und hatte sich zur großen Überraschung, auch für sich selbst, schon im ersten Wahlgang gegen sechs Mitbewerber durchgesetzt.
Zweiter Kandidat
Pioch ist in Grosselfingen bislang zweiter Kandidat. Seine Bewerbung hatte zuvor Friedbert Dieringer abgegeben, Grosselfinger und Stimmenkönig bei der zurückliegenden Gemeinderatswahl. Er ist Quereinsteiger in die Kommunalpolitik, wird angeblich unterstützt vom "Bürgermeister-Macher" Klaus Abberger aus Rottenburg.
In einigen Punkten gibt es Ähnlichkeiten zwischen beiden Gemeinden. Grömbach mit rund 600 Einwohnern ist in einer Verwaltungsgemeinschaft mit Pfalzgrafenweiler und Wörnersberg, kann in zentralen Punkten auf die Zuarbeit durch die Rathausmannschaft des großen Nachbarn bauen. Grosselfingen unterhält mit Bisingen eine Verwaltungsgemeinschaft, ist mit 2100 Einwohnern, größerer Verwaltung, viel Gewerbe und deutlich mehr Infrastruktur jedoch ein anderes Kaliber. Pioch wäre übrigens nicht der erste Schwarzwälder ohne klassische Verwaltungsausbildung, der dort Gemeindeoberhaupt würde: Franz Josef Möller, der jetzt nach drei Amtsperioden aufhört, kam aus Bad Wildbad und war zuvor in der Gastronomie tätig. Möller beeindruckte über viele Jahre hinweg mit viel Schaffenskraft und Elan, etwa in der Gewerbepolitik, dem Aufbau eines Nahwärmenetzes und neuer Infrastruktur wie einer Seniorenwohnanlage. Zuletzt hatte es in der Gemeinde viele Grabenkämpfe gegeben. Aufgrund Möllers schwerer Krankheit war offenbar viel liegen geblieben. Bekannt ist Grosselfingen auch durch sein mehr als 500 Jahre altes Narrengericht und die Nähe zur Burg Hohenzollern.
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