Am Ganter-Denkmal im Villinger Stadtwald und auf dem Grillplatz an der Romäusquelle (Foto) spielte sich der „Soziale Tag“ ab: So viele Menschen mit und ohne Behinderung räumten ehrenamtlich auf. Foto: Birgit Heinig

Die Gemeinnützigkeit verbindet die Baugenossenschaft Familienheim, die Stiftung Liebenau und das städtische Forstamt – und sie stand bei einem Waldprojekt im Mittelpunkt.

Seit etlichen Jahren steht bei den Mitarbeitenden der Familienheim und der Stiftung Liebenau, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert, ein „Sozialer Tag“ im Jahresprogramm.

 

So hat man in der Vergangenheit unter anderem den Kurpark und die Außenanlage des Pflegeheims St. Lioba hergerichtet, Äpfel auf einer Streuobstwiese geerntet und das Begegnungszentrum „B 9“ renoviert.

In diesem Jahr kam mit dem Forstamt ein dritter Partner hinzu, schließlich sollten sowohl das Ganter-Denkmal im Stadtwald vom Moos befreit und der Grillplatz an der Romäusquelle instandgesetzt werden. Dabei arbeiteten alle, vom Handwerker der Familienheim über die Mitarbeitenden in der Liebenau-Werkstatt bis hin zu Forstwirten, Auszubildenden und Verwaltungskräften, Hand in Hand, lernten voneinander und hatten „viel Spaß“, wie Familienheim-Geschäftsführer Sebastian Merkle berichtete.

Bei Schmuddelwetter

Einziger Lohn nach getaner Arbeit: vor Ort eine Bratwurst vom Grill. Fünf Stunden lang wurde zuvor das Denkmal, das seit 1896 an den Oberförster Hubert Ganter erinnert und am Römerweg in Richtung Salvest steht, geschrubbt und von Gestrüpp befreit, während an der Romäusquelle bei Schmuddelwetter nicht nur der unsäglich Müll eingesammelt, sondern auch die Feuerstellen in Ordnung gebracht, eine neue Sitzgruppe aufgestellt, vorhandene Bänke wieder zum Strahlen gebracht und der Parkplatz frisch geschottert wurde.

Viele Unterstützer

Der stellvertretende Forstamtsleiter Roland Brauner war ob des ehrenamtlichen Einsatzes unter Anleitung der Forstamts-Beschäftigten voll des Lobes, schließlich sei sein Amt nicht nur für die Bewirtschaftung des Waldes, sondern auch für dessen Erholungs- und Sozialfunktion zuständig. Angesichts des Geschafften war man sich einig: „Nur so kriegen wir es hin“.

Auch Oberbürgermeister Jürgen Roth, der zum Ort des Geschehens geeilt kam, lobte die „tolle Aktion“ und bedankte sich bei allen Mitwirkenden.

Neben den Genannten waren auch einige Sponsoren und weitere Helfer am Projekt beteiligt. Die Firma Petrolli stellte einen Bus für die Fahrten zu den Einsatzorten zur Verfügung, die Schlosserei Hirt spendierte den metallenen Unterbau für die Sitzgruppe und die TDVS stellten ausreichend viel Werkzeug zur Verfügung.

Die Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Handicap, auch Inklusion genannt, war allen Beteiligten dabei kaum eine Erwähnung wert. Denn: „Das ist für uns normal“, sagte die Bezirksleiterin der Stiftung Liebenau, Barbara Reichstein.