Griechenland lockert die Ende Juni eingeführten Kapitalverkehrskontrollen für Wirtschaft und Tourismus, zudem erhöht die griechische Zentralbank das Limit für Auslandsüberweisungen.

Athen - Die griechische Regierung hat die Finanzkontrollen für Unternehmen und ins Ausland reisende Griechen nach knapp vier Wochen gelockert. Somit können Unternehmen wieder Zahlungen im Ausland leisten und Griechen bei Reisen ab sofort 2000 statt bislang 1000 Euro mitnehmen. Reedereien sei es zudem gestattet, bis zu 50 000 Euro pro Tag abzuheben, teilte das Finanzministerium am späten Freitagabend mit.

Außerdem erhöhte die griechische Zentralbank das Limit für Unternehmen bei Auslandsüberweisungen von 50 000 auf 100 000 Euro. Wegen der Finanzkontrollen mussten sich die Firmen bislang eine Genehmigung holen, wenn sie das Limit überschreiten wollten. Die Änderungen deckten somit 70 Prozent der Transaktionen ab, sagte Notenbankchef Ioannis Stournaras.

Griechenland hatte die Kapitalverkehrskontrollen am 29. Juni auf Druck der Geldgeber eingeführt, um sein Finanzsystem zu stabilisieren und seinen angeschlagenen Banken etwas Luft zu verschaffen. Am Montag öffneten nach drei Wochen wieder die Banken in Griechenland, nachdem die Europäische Zentralbank zuvor die Nothilfen für die griechischen Geldhäuser erhöht hatte.