Das Waldfreibad in der Siebentälerstadt soll auch dieses Jahr geöffnet werden. Foto: Kugel

Der Beschlussantrag wurde in der jüngsten Sitzung des Bad Herrenalber Gemeinderats abgewandelt. Anstatt "Der Gemeinderat beschließt die Öffnung des Freibades im Sommer 2021 und die Übernahme der zusätzlichen Aufwendungen in Höhe von circa 100.000 Euro" lautete er "Der Gemeinderat beschließt die Öffnung des Freibades im Sommer 2021 unter Coronabedingungen". Wobei das Gremium dieser Version geschlossen zustimmte.

Bad Herrenalb - Die Verwaltung zeigte auf, dass der Verlust im Jahr 2019 knapp 173 000 Euro betragen habe – 2020 rund 280 000 Euro. 2021 geht man von einem Minus in Höhe von ungefähr 300 400 Euro aus.

Andreas Tockhorn (Grüne PLUS) meinte, die Pläne seien ja alle bereits beschlossen worden. Es gehe nur darum, ob das Freibad unter Coronabedingungen öffnen solle.

In der Aussprache wurde darauf aufmerksam gemacht, dass der Gemeinderrat nicht ins operative Geschäft der Stadtwerke GmbH eingreifen könne. Im Vorfeld der Sitzung bekamen die Stadträte nämlich Post von der Interessengemeinschaft (IG) FreiBadHerrenalb, unterzeichnet vom Vorsitzenden Sebastian Graubner.

343 Arbeitsstunden

Natürlich empfehle man eine Öffnung des Waldfreibads. Um die Einnahmen zu erhöhen und die Ausgaben zu senken, wolle man noch einige Punkte umsetzen.

Vermutlich werde es auch in diesem Jahr eine Corona-Verordnung des Landes mit Auflagen für den Betrieb geben. Im vorigen Jahr "bot diese Corona-Verordnung Spielräume, die zum Beispiel in den Freibädern Calmbach oder Ettlingen weiter ausgeschöpft wurden", so die IG. Im Jahr 2020 "haben unsere ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen das Freibad mit 343 Arbeitsstunden unterstützt". Auch in der kommenden Saison wolle man wieder helfen.

Folgende Vorschläge werden nun in dem Schreiben aufgeführt:

Durchgehende Öffnungszeiten, keine Unterbrechung am Nachmittag wie in der Saison 2020n Security nur bei Bedarf (wenn überhaupt), zum Beispiel an sehr heißen Wochenenden.

Keine ständige, kostspielige Präsenz wie in der vorigen Saison.

Öffnung aller Attraktionen im Freibad, keine Schließung beispielsweise der Volleyballplätze, der Boulebahn, Schaukeln und so weiter.

Öffnung des Bades wieder für die Frühschwimmer von 7 bis 8 Uhr – so wie in den Vor-Corona-Jahren n Zulassung von Saisonkarten wie in den Vor-Corona-JahrennAusschöpfen der maximal erlaubten Gästezahl. Sollte es wie in der jüngsten Corona-Verordnung wieder eine maximale Gästezahl geben, dann sollte das Eintrittskonzept zulassen, dass nach jedem das Bad verlassenden Gastes wieder ein neuer Gast das Bad betreten darf. Das war im vorigen Jahr nicht so.

"Wir sind sicher, dass durch die oben genannten Optimierungen die durch Corona-Auflagen entstehenden zusätzlichen Kosten erheblich reduziert werden könnten", so die IG. " Und vielleicht sollte das zu entwickelnde Hygienekonzept der Stadtwerke vor der Implementierung mit der Stadtverwaltung abgestimmt werden."

"Alles ausreizen"

Rüdiger König (UBV) meinte, beim Corona-Jojo-Effekt müsse den Bürgern etwas für die Freizeit angeboten werden. Die Anregungen der IG zielten auf Kostenoptimierung ab. Er sagte, mit dem Kauf einer Jahreskarte könne zum Beispiel das Bad unterstützt werden. Manfred Senk (Grüne PLUS) gab den Rat, in der Saison 2021 alles auszureizen, was geht. Es gelte, jede Lücke zu nutzen.

Bürgermeister Klaus Hoffmann dankte der IG. Er verstehe das Schreiben auch als Aufmunterung für alle. Aufgrund der herrschenden Rechtslage könne von einem Grundsatzbeschluss gesprochen werden. Man signalisiere den Bürgern, das Freibad öffnen zu wollen. Und zwar "wenn es möglich ist".