So wie es aussieht könnte Bad Dürrheim doch einen Teil des Geldes von der Greensill Bank zurückbekommen, allerdings könnte es Jahre dauern.Foto: Schuldt Foto: Schwarzwälder Bote

Am vergangenen Dienstag fand die erste Gläubigerversammlung der Greensill Bank statt, mit positiven wie auch negativen Ergebnissen. Die zwei Millionen Euro scheinen nicht komplett verloren.

Bad Dürrheim - Die Versammlung lieferte wertvolle Informationen über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Bank sowie die bisherigen, durchaus positiv zu bewertenden Bemühungen des Insolvenzverwalters, erklärt die Stadt in einer Pressemitteilung. Ein Ergebnis muss allerdings negativ bewertet werden. So wurden die Kommunen vollständig aus dem Gläubigerausschuss herausgedrängt und stellen nun kein einziges Mitglied mehr. Dies obwohl Kommunen eine der größten Gläubigergruppen der Greensill Bank AG darstellen, und somit durch die Bankinsolvenz mit am stärksten betroffen seien.

Dieses Ergebnis ist in den Augen von Bürgermeister Jonathan Berggötz und der acht kommunalen Kooperationspartner hochgradig enttäuschend und zeugt von einem rücksichtslosen Verhalten der Einlagensicherungsinstitutionen gegenüber den anderen geschädigten Gläubigergruppen.

Positiv ist zu betrachten, dass Insolvenzverwalter Michael Frege Hoffnung machte, dass in zwei bis fünf Jahren die Insolvenzmasse bei zwei Milliarden Euro liegen soll. Aus dieser Summe könnten große Teile der Forderungen beglichen werden. "Alles bekommen wir sicher nicht zurück", beurteilt Bürgermeister Jonathan Berggötz die Lage, "aber es ist auch noch nicht alles verloren." Es würde einige Jahre dauern, aber am Ende des Prozesses könnte ein mittlerer bis hoher sechsstelliger Betrag zurückerhalten werden. Einen neuerlichen Tätigkeitsbericht wird der Insolvenzverwalter am 8. Oktober 2021 erstatten.

Bad Dürrheim schloss sich mit acht baden-württembergischen Kommunen sowie Verbänden zusammen und beauftragte die Frankfurter Anwaltskanzlei Nieding+Barth mit der rechtlichen Beratung in dieser Angelegenheit. Nieding+Barth zählt zu den führenden Kanzleien im Bank- und Kapitalmarktrecht und hat jahrelange Erfahrung sowohl bei der Vertretung in Banken-Insolvenzverfahren als auch bei der Geltendmachung von anderweitigen Schadenersatzansprüchen mit kapitalmarktrechtlichem Einschlag.