Annette Hengstler (von links), Bürgermeister Michael Schmitt und Künstler Jonas Fehlinger vor dem von Fehlinger mit Graffiti gestalteten Wasserhochbehälter. Foto: Schimkat

Graffiti-Künstler Jonas Fehlinger hat den Hochbehälter Sallen so ansprechend gestaltet, dass man die farbenfrohen Motive bei Spaziergängen aus Richtung Bad Dürrheim kommend schon von weitem bewundern kann.

Brigachtal - Ob man seine "Murals", wandbildartige Graffiti an Häusern in Villingen anschaut, die Außenmauer des Stadtmuseums Hüfingen oder die Innenwände des Aqualino-Hallenbads in Unterkirnach betrachtet – kein Kunstwerk gleicht dem anderen, seine Fantasie ist unerschöpflich, sein Können auch.

Zurück in Brigachtal

Kaum wieder nach abgeschlossenem Studium unter anderem in Freiburg in seine Heimat Brigachtal gezogen, erhielt er von der Gemeindeverwaltung den Auftrag, den Hochbehälter Sallen mit Graffiti zu verschönern. Ein Hintergrund ist, dass sich der Gemeinderat und Bürgermeister Michael Schmitt vor rund drei Monaten dazu entschieden hatten, auf dem Hochbehälter Hochzeiten im Freien zu genehmigen.

Am Mittwoch war Besichtigung am Hochbehälter mit Michael Schmitt, Annette Hengstler, Mitarbeiterin im Rathaus, und Künstler Jonas Fehlinger.

Nur eine sichtbare Fassade

Der Hochbehälter hat nur eine sichtbare Fassade mit Eingangstür, alles andere ist in den mit Gras bewachsenen Hügel eingebaut. Die zu besprühende Fläche war etwas zugewuchert. Vorige Woche legte Fehlinger die Leiter an und los ging’s: in der Mitte Blumen, rechts und links drei übergroße Bienen im Anflug auf die Blüten.

"Was ich nicht wusste: Da war ein Hummelnest, die hatten während der einwöchigen Arbeit ein waches Auge auf mich", bemerkt Fehlinger. Es schien ihnen gefallen zu haben, denn sie ließen ihn gewähren.

"Die sind aber riesig", bemerkten Schmitt und Annette Hengstler zu den Bienen. Erstens sollte man sie aus größerer Entfernung erkennen können, vielleicht kommt auch der eine oder andere Betrachter auf die Idee, dass die Bienenwelt Blüten benötigt statt eintöniger Monokultur. Ein weiterer Effekt sollte auch sein, dass niemand diese Fläche verunstaltet, denn ein so schönes, kunstvolles Bild erzeugt dann doch Hemmungen, sich hier zu verewigen.

Schmitt, Hengstler und Fehlinger haben schon ein weiteres Projekt im Hinterkopf, doch Details wollen sie noch nicht verraten.

Fehlinger veranstaltet unter anderem Workshops und gibt Kunst-Unterricht, seine Graffiti-Kunst ist schon in der gesamten Region bekannt und gefragt.