Nichtssagende kahle öffentliche Fassaden sehen künstlerisch gestaltet gleich ganz anders aus wie hier am Hochbehälter in Unterkirnach zu sehen (von links): Melike Faist (Rechnungsamt), Bürgermeister Andreas Braun, Künstler Jonas Fehlinger und John Mohr (Tourismus und Marketing). Foto: Willi Zimmermann

Der Wasserhochbehälter in Unterkirnach erstrahlt in einem besonderen Glanz. Er wurde mit Graffiti verschönert.

Graffiti und Landschaftsverschönerung – das passt in Unterkirnach, wie auf kommunaler Architektur für jedermann zu sehen.

 

Wer am Hochbehälter aus dem Wald heraus vorbei wandert, dem fällt die kunstvolle Fassadenbemalung fast nicht auf, so gut ist sie der Schwarzwald-Umgebung angepasst. Und man sieht trotzdem, was drin ist, im wie ein Container aussehenden Hochbehälter.

Es ist nicht das erste Projekt, das der Graffiti-Künstler Jonas Fehlinger in Unterkirnach verwirklicht hat. Spielscheune und Hallenbad wurden schon verschönert und vor kurzem auch der alte Hochbehälter ein paar hundert Meter unterhalb des neuen Hochbehälters.

Trafostationen könnten auch gestaltet werden

„Einfach ein Hingucker“, wurde Bürgermeister Andreas Braun schon des Öfteren darauf angesprochen. Es gibt noch einige graue Wände im Ort, die gestaltet gehören. Dazu zählen beispielsweise einige Trafostationen.

Aus Erfahrung weiß Andreas Braun, dass künstlerisch gestaltete Flächen sehr viel seltener von Vandalen heimgesucht und beschmiert werden.

Improvisierender Gerüstbauer

Da kommt auf Jonas Fehlinger noch einiges zu. Sprayen ist aber nicht seine einzige Arbeitstechnik. Es wird nach alter Väter Sitte gepinselt. Und je nachdem wie die Örtlichkeit aussieht, man werde regelrecht zum improvisierenden Gerüstbauer, hat es Fehlinger am Hochbehälter erlebt.

Die Kunst sieht gut aus und kostet trotzdem nichts, zumindest das Gemeindesäckel wird nicht belastet, weist Bürgermeister Andreas Braun hin. Sonst heiße es doch gleich: „Die haben zwar kein Geld, aber dafür geben sie es aus.“ Das Künstlerhonorar wird von den Betreiberfirmen gesponsert, weist Braun hin.

Also: Es belastet den kommunalen Haushalt nicht und sieht doch toll aus.