Das gärtnergepflegte Grabfeld auf dem Ettenheimmünsterer Friedhof wurde offiziell eingeweiht. Foto: Decoux

Fertig angelegt wurde der neue „Erinnerungsgarten“ auf dem Ettenheimmünsterer Friedhof schon im letzten Herbst. Doch jetzt wurde er samt kirchlicher Segnung offiziell seiner Funktion übergeben.

Die Anlage mit gärtnerischer Gestaltung und Pflege auf dem Ettenheimmünsterer Friedhof ist gelungen: Es handelt sich um eine ganz spezielle Anlagenform, denn hier sind unter dem Oberbegriff „gärtnergepflegtes Grabfeld“ wahlweise Beisetzungen in Särgen oder Urnen möglich. Letzteres auch unter Bäumen. In diesem Falle aus Platzgründen Forsythien.

 

Bei der Einweihung des gärtnergepflegten Grabfelds blickte Ortsvorsteherin Rita Ohnemus auf dessen Entstehung zurück. Nach Bürgeranfragen habe man 2020 erste Kontakte mit der Karlsruher „Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner“ aufgenommen und gleichzeitig auch mit dem Lehrbrüderverein. Denn an dem umgewidmeten Ort waren früher einige der seit 1920 wirkenden Klosterschul-Brüder beerdigt gewesen. Diese hatten nach dem Zweiten Weltkrieg auch die Ettenheimer Heimschule gegründet. Jetzt erinnert noch eine stehengebliebene Gedenktafel an sie.

Ort soll Trost und Zuversicht spenden

2021 hatte dann der nun mit künftiger Grabpflege beauftragte Friedhofsgärtner Christian Jäger einen Plan vorgelegt, der schließlich bis vorigen Oktober realisiert werden konnte. Ohnemus lobte die entstandene Anlage als sehr gelungen: Sie füge sich harmonisch in den Bergfriedhof ein. Der Dank von Ohnemus galt neben Vertragsgärtner Jäger auch der Stadt samt Bauhof und Hochbauamt, die hier einen neuen Weg angelegt hatten, ebenso der stets einbezogenen Friedhofskommission, der neben Ortschaftsräten auch einige Bürger angehören.

In bester ökumenischer Eintracht segneten schließlich Pfarrer Martin Kalt mit Weihwasser und Pfarrerin Severine Plöse den neuen Erinnerungsgarten. Eine Urne hat dort bereit ihren Ruheplatz gefunden, weitere Anfragen liegen schon vor. Pfarrer Kalt wies darauf hin, dass der Himmel „nicht da oben“ sei, sondern überall, wo Gott ist und ihm gedacht wird. Pfarrerin Plöse sprach ein Kurzgebet zum Ort der Hoffnung mit Trost und Zuversicht.

Immer höhere Nachfrage

Für die Badische Friedhofsgärtner-Genossenschaft dankte Miriam Meisenhölder: Die Zusammenarbeit sei stets sehr fruchtbar gewesen. Generell steige die Nachfrage nach der Gärtnerpflege von Gräbern immer mehr. Diese kann im Voraus vertraglich vereinbart und bezahlt werden, zu umgerechnet jährlichen Preisen zwischen 120 und 350 Euro.