Nach sieben Jahren im Pfarrdienst in Glatten geht Pfarrer Reinhard Sayer nun in den wohlverdienten Ruhestand. Foto: Schwarz

Mehr als sieben Jahre stand Reinhard Sayer an der Spitze der evangelischen Verbundgemeinde Glatten. Jetzt geht der Pfarrer in Ruhestand. Im Festgottesdienst am Sonntag verabschieden sich die Gläubigen von ihm und seiner Frau Gabi.

Noch stapeln sich unzählige Bücher im Regal und noch deutet – zumindest für Außenstehende – nichts auf den bevorstehenden Auszug aus dem Pfarrhaus hin, den das Ehepaar Sayer für Pfingsten plant. Doch die Tage sind gezählt. Ab 1. Juni ist Pfarrer Reinhard Sayer im Ruhestand. Dann ist seine siebenjährige Amtszeit in Glatten, die am 1. Februar 2016 begonnen hat, endgültig vorbei.

Aufgewachsen ist Reinhard Sayer in Bad Cannstatt. Sein Theologiestudium hat er in Tübingen und Erlangen absolviert. Es folgten ein Vikariat in Waldenburg und die Zeit als Pfarrer in Zwerenberg (1986 bis 1995), wo Sayer auch seine aus Altensteig-Hornberg stammende Ehefrau Gabi kennenlernte. Mit der gelernten Erzieherin hat er im Laufe seines beruflichen Lebens viele religionspädagogische Projekte gemeinsam realisiert. „Wir haben uns immer als Team verstanden“, betont der Pfarrer.

2016 der Wechsel nach Glatten

Nach der Heirat im Jahr 1993 folgte 1995 der berufliche Wechsel nach Renningen-Malmsheim, wo Sayer 21 Jahre lang eine recht große Kirchengemeinde betreut und viele Projekte wie den Bau eines neuen Gemeindehauses begleitet hat.

Erst 2016 stand nach erfolgreicher Bewerbung in Glatten ein erneuter Wechsel an. „Uns hat der Nordschwarzwald gereizt, und die Stellenausschreibung hat uns angesprochen“, sagt Sayer rückblickend. Beispielhaft nennt er den Wunsch nach einer Belebung des Gottesdienstes durch Musik, was ihm als musischem Menschen der mehrere Instrumente spielt und Chöre geleitet hat, sehr entgegenkam.

Neue geistliche Musik im Gottesdienst

Ihm sei es stets wichtig gewesen, so der Pfarrer, die Gemeinde aktiv mit einzubeziehen. Doch genau das sei eine Herausforderung gewesen, da manche der Meinung waren, dass sich der Pfarrer um bestimmte Dinge selbst kümmern sollte. Schließlich werde er ja dafür bezahlt. Gebremst zu werden, sei nicht immer schön gewesen, blickt Sayer zurück. Ein Anliegen war es ihm auch, in den Gottesdienst auch neuere geistliche Musik zu importieren. Ein Coaching des Musikteams, das dies begleiten sollte, wurde allerdings durch Corona ausgebremst.

Erfolgreich belebt wurde dagegen die Kinderkirche dank des Engagements von Ehefrau Gabi. „Sie ist da richtig aufgeblüht“, freut sich der Pfarrer, der mit ihr gemeinsam verschiedene religionspädagogischen Projekte im Kindergarten umgesetzt hat.

Vieles bleibt dem Pfarrer in guter Erinnerung

Positiv in Erinnerung hat Sayer die Sanierung der drei Kirchen und des Gemeindehauses während seiner Amtszeit. Auch an das Reformationsjubiläumsjahr 2017 mit einer von ihm organisierten Vortragsreihe sowie das Mitwirken der Kirchengemeinde an der 1250-Jahr-Feier der Gemeinde im selben Jahr denkt er gerne zurück. Es sei gelungen, eine Jugendreferentenstelle zu schaffen, Jugendarbeit zu ermöglichen und Konzerte mit Ensembles in der Kirche zu veranstalten.

Wandern, lesen und fotografieren als Hobbys

Pfarrer Reinhard Sayer war Mitglied im Kindergarten- und Kirchenbezirksausschuss und war verantwortlich für die Arbeit der „Lebendigen Gemeinde“ sowie die Blinden- und Sehbehindertenarbeit im Kirchenbezirk.

Sich selbst bezeichnet er als „theologisch konservativ“. Veränderungen und Entwicklungen in bestehenden Strukturen begrüße er jedoch, so Sayer, der sich in Glatten und im Pfarrhaus wohlgefühlt hat.

Wandern, lesen und fotografieren gehören zu seinen Hobbys.

Abschied

Festgottesdienst
Der Festgottesdienst mit Grußworten zur Verabschiedung von Pfarrer Reinhard Sayer und seiner Frau Gabi findet am Sonntag, 14. Mai, ab 9.30 Uhr in der evangelischen Kirche in Glatten statt. Ab 11.30 Uhr gibt es ein Mittagessen im Gemeindehaus und anschließend Kaffee und Kuchen. Auch für Kinder gibt es ein Angebot.