Überall rund um Stuttgart, wie hier in Wendlingen, sind zahlreiche Bäume umgestürzt. Sturmtief Gonzalo war dafür verantwortlich. Foto: www.7aktuell.de | Marcel Heckel

Sturmtief Gonzalo ist am Dienstagabend über Baden-Württemberg hinweggefegt und hat auch in der Region von Stuttgart seine Spuren mehr als deutlich hinterlassen.

Stuttgart - Wie aus dem Nichts hat sich am Dienstagabend gegen 19 Uhr das Sturmtief Gonzalo über Stuttgart und Baden-Württemberg ausgebreitet und war dann fast genau so unvermittelt zwei Stunden später wieder verschwunden.

Bei der Stuttgarter Polizei gingen alleine zwischen 19.15 Uhr und 21 Uhr etwa 100 Notrufe ein. In Stuttgart kam es zu Störungen und Ausfällen im S-Bahnverkehr, weil durch den Sturm die Oberleitung zwischen Zuffenhausen und Kornwestheim beschädigt worden war. Hier sorgte ein brennender Baum in der Oberleitung für erhebliche Behinderungen. Dabei blieb auch ein Zug liegen. „Wir hatten Schwierigkeiten, den Zug wegzubringen“, so der Sprecher der Bahn. Gegen 23 Uhr nahmen die S-Bahnen den Betrieb wieder auf.

Die Feuerwehr musste im Stuttgarter Osten einen Baum beseitigen, der gegen ein Haus gestürzt war. Auch von den Stadtbahnschienen zwischen Möhringen und Plieningen musste ein entwurzelter Baum entfernt werden. Im gesamten Stadtgebiet seien mehr als 50 Autos beschädigt worden, entweder durch herabfallende Äste und Dachziegel oder auch durch umgeknickte Verkehrsschilder. An der Heilbronnerstraße wurde eine Ampelanlage umgerissen.

In der Region rund um Stuttgart sorgte Gonzalo dagegen für deutlich mehr Schäden, zog teilweise eine regelrechte Spur der Verwüstung nach sich.

Zwischen Endersbach und Waiblingen musste die Bahnstrecke für mehrere Stunden gesperrt werden, weil Sturmschäden das Netz lahm legten.

In Ludwigsburg stürzte ein Kamin vom Dach, beschädigte dieses und verursachte an einem am Gebäude geparkten Skoda Totalschaden. Das Dach des betroffenen Gebäudes wurde aufgrund der Sturmböen in Teilen abgedeckt. Der Sachschaden beläuft sich auf 20.000 Euro. Im Stadtgebiet Ludwigsburg entstanden weitere Beschädigungen an einzelnen Gebäuden und geparkten Fahrzeugen durch herabfallende Dachziegel sowie bedingt durch einen umgestürzten 15 Meter hohen Baum. In Waldenbuch stürzte ein Baugerüst auf zwei geparkte Fahrzeuge. Eine sich in einem der beiden Fahrzeuge befindliche Frau erlitt einen Schock. In Schönaich wurde ein Freizeittrampolin durch die Sturmböen gegen drei geparkte Fahrzeuge geschleudert.

Auch im Rems-Murr-Kreis, im Kreis Göppingen und Esslingen kam es zu erheblichen Schäden, die teilweise erst noch beziffert und ausgewertet werden müssen.

Ähnliches gilt für die Schäden an den Bahnstrecken, wie eine Bahn-Sprecherin mitteilte: "Wir müssen das Tageslicht abwarten, um zu sehen, wie viele chäden wir beseitigen müssen."

So fegte Sturm Gonzalo über Stuttgart

Sabine Krüger vom Deutschen Wetterdienst sagte zum Sturm Gonzalo und den Folgeerscheinungen: "Unsere Sation am Schnarrenberg hat gut 122 km/h gemessen. Am Flughafen lag de Spitzenwert bei 104 km/h. Da Bäume zu dieser Jahreszeit noch sehr viel Laub tragen, braucht es nicht viel, damit sie auch mal umfallen". Die vielen Blätter würden viel Angriffsfläche beiten. Auch heute bleibt es laut Krüger böig bei Stärke 7, der Wind dürfte so zwischen 60 und 70 km/h liegen. Der Sturm sei für die Jahreszeit aber nichts ungewöhnliches, so die Meteorologin.