Der Familienvater aus Tübingen war 2013 bei einem Gondelunfall in Venedig tödlich verletzt worden. Foto: dpa

Im Sommer 2013 kommt in Venedig ein Jurist aus Tübingen ums Leben, als die Gondel, in der er sitzt, mit einem Wasserbus zusammenstößt. Nun hat der Prozess gegen den Gondoliere begonnen – Ausgang offen.

Venedig - In Venedig hat am Montag der Prozess gegen einen Gondoliere begonnen, der sich wegen des tödlichen Gondelunfalls eines Deutschen verantworten muss. Das Verfahren solle am 25. Januar mit der Vernehmung von Zeugen fortgesetzt werden, teilte der Rechtsanwalt der deutschen Familie, Lorenzo Picotti, mit. Ein Urteilstermin sei noch nicht absehbar.

Der Deutsche, ein Jurist aus Tübingen, war im August 2013 umgekommen, als ein Wasserbus mit der Gondel, in der er mit seiner Familie saß, auf dem Canal Grande zusammenstieß. Bis 2012 war der Mann auch Richter am Oberlandesgericht Stuttgart gewesen.

Im vergangenen Juni waren in einem verkürzten Prozess bereits drei Wasserbus- und ein Wassertaxifahrer zu Bewährungsstrafen verurteilt worden.

Der nun angeklagte Gondoliere hatte sich auf den verkürzten Prozess nicht eingelassen. Er soll am Tag des Unfalls mit seiner Gondel unachtsam aus einem Seitenkanal gekommen sein. Damit soll er eine Kettenreaktion von Manövern mehrerer Fahrzeuge ausgelöst haben, die zu dem Unfall im Canal Grande führte.