Bürgermeister Dieter Bischoff (links) gratulierte Waldemar und Erika Schulz zur goldenen Hochzeit und brachte Blumen und die Glückwunschurkunde des Landes mit. Foto: Lothar Schwark

Waldemar und Erika Schulz haben in Pfalzgrafenweiler ihre goldene Hochzeit gefeiert. Beide kommen aus dem Ural – und der ist groß.

Im Kreise der Familie haben Waldemar und Erika Schulz in Pfalzgrafenweiler ihre goldene Hochzeit gefeiert. Vor 50 Jahren gab sich das Jubiläumspaar im damaligen Alma-Ata das Jawort.

 

Waldemar Schulz wuchs bis zu seinem fünften Lebensjahr in der Stadt Nytwa auf, die im Gebiet Perm am Westrand des Ural liegt. Seine spätere Ehefrau Erika lebte bis 1975 in Orsk in den Südausläufern des Ural.

Mit 16 Jahren sahen sich die beiden zum ersten Mal – und hielten fortan fleißig Briefkontakt. Bis zur späteren Hochzeit trafen sie sich ganze sechs Mal. Dafür nahm Waldemar Schulz jeweils eine 2000-Kilometer-Reise mit dem Zug in Kauf.

Umzug nach Alma-Ata

1959 wurde Alma-Ata, heute Almaty, für Waldemar Schulz zur neuen Heimat. Dorthin zog es seinen Vater, da zu dieser Zeit in Kasachstan bis zu 100 Nationalitäten lebten. Gegenüber dem Ural konnte man dort freier leben. An der dortigen Hochschule studierte Schulz, um Grafiklehrer zu werden.

Erika Schulz war bis zur Heirat in Orsk als Verkäuferin tätig. In der Ehe wurden zwei Söhne und eine Tochter geboren. Sie erfreuen ihre Eltern inzwischen mit acht Enkeln. Die Tochter und ein Sohn leben nicht weit von ihren Eltern entfernt, der zweite Sohn wohnt bei Esslingen.

Die deutschen Wurzeln immer gespürt

1982 baute die Familie in Alma-Ata ein schmuckes Haus. Im großen Garten gab es reichlich Gemüse und Obst. Auf Wunsch beider Elternteile, die immer ihre deutschen Wurzeln spürten, reiste die Familie 1989 nach Deutschland aus.

Waldemar Schulz fand bei der Firma Girrbach Süßwarendekor in Calw-Wimberg eine Anstellung als Grafiker. Dort arbeitete er 28 Jahre lang bis zur Rente in seinem Beruf. Seine Frau Erika arbeitete ebenfalls sechs Jahre lang bei Girrbach und wechselte dann zum Unternehmen Holzma (heute Homag) nach Holzbronn, wo sie bis zur Rente blieb.

Näher bei den Kindern

Von 1989 bis 2019 wohnten die Eheleute in Calw, dann kauften sie in Pfalzgrafenweiler eine Wohnung, um näher bei den Kindern zu sein. Beide freuen sich, dass die Kinder in Deutschland Fuß gefasst haben und fest im Berufsleben verankert sind.

Sie selbst gehen gerne in Pfalzgrafenweiler spazieren. Waldemar Schulz ist zudem kulturell interessiert und Mitglied im „Literaturverein der Deutschen aus Russland“.