Ein halbes Jahrhundert gemeinsam – Dietmar und Elisabeth Lepple aus Vollmaringen feierten kürzlich Goldene Hochzeit.
Ein halbes Jahrhundert voller gemeinsamer Erinnerungen, Herausforderungen und Erfolge durften Elisabeth und Dietmar Lepple im Rahmen ihrer Goldenen Hochzeit in Vollmaringen feiern.
Zu diesem besonderen Ehejubiläum überbrachte Ortsvorsteher Daniel Steinrode die Glückwünsche und Geschenke der Ortsverwaltung und des Ortschaftsrates: „Es ist ein ganz besonderes Ereignis, wenn sich zwei Menschen so lange die Treue halten und durch Höhen und Tiefen des Lebens miteinander gehen.“
Die letzte öffentliche Hochzeit in der Linde
Ihre Trauung fand damals im Gasthof „Linde“ statt, der zu jener Zeit noch als wichtiger Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft galt. Es war die letzte öffentliche Hochzeit, die in diesem Lokal gefeiert wurde. Diese Tradition beinhaltete, dass nach dem Hauptgang des Abendessens auch nicht geladene Gäste dazukommen und mit dem Brautpaar und der Festgesellschaft bei Bratwurst und Kartoffelsalat gemeinsam feiern konnten.
Die erste Begegnung
Elisabeth Lepple, die als Friseurin in Ergenzingen arbeitete und dort ihre Lehre gemacht hatte, und Dietmar Lepple, der in seiner Jugend als Elektriker mit 16 Jahren bereits seinen Gesellenbrief in der Tasche hatte, trafen sich beim Kegeln im „Restaurant Schwarzwald“. Dietmar und der Chef Elisabeths hatten zuvor bereits öfters gemeinsam gekegelt und Elisabeth war an jenem Abend der Einladung ihres Chefs gefolgt. Diese ungezwungene Atmosphäre führte dazu, dass sich zwischen den beiden schnell eine Verbindung entwickelte.
Berufliche Wege und Unternehmertum
Dietmar Lepple, der mit 16 Jahren seinen Gesellenbrief als Elektriker erworben hatte, arbeitete zunächst bei einem großen Ingenieurbüro in Stuttgart. 1972 zog das Paar nach München, doch 1973 entschied sich der Jubilar, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Das Paar kehrte zurück in die Heimat und setzte die gemeinsamen Pläne in die Tat um. „Irgendwann stand für mich der Entschluss fest, mich selbstständig machen zu wollen“ erzählte Dietmar Lepple, der diesen Schritt nie bereut hat und dem die Arbeit als Selbstständiger immer wichtig war.
Elisabeth, die bereits als Friseurin in Sillenbuch gearbeitet hatte, machte sich in Mötzingen mit ihrem Friseursalon selbstständig, bevor das Paar sich endgültig gemeinsam in Vollmaringen niederließ. Länger als 29 Jahre arbeitete Elisabeth mit großer Freude im Restaurant „Pfrondorfer Mühle“.
Ein Haus in Vollmaringen
Das Paar zog 1979 nach Vollmaringen, nachdem Dietmar und Elisabeth auf dem Grundstück der Großeltern ein neues Zuhause errichtet hatten. Der Großvater hatte hier früher Pferde und Hühner gepflegt, doch er gab alles auf, damit Dietmar und Elisabeth das Land bebauen und ein eigenes Heim schaffen konnten. Für die Kinder, Martin und Tanja, war die Nähe zu den Großeltern ebenfalls sehr schön. Die beiden Kinder und mittlerweile auch die beiden Enkel bereichern das Leben von Dietmar und Elisabeth.
Elisabeth Lepple zeigte aber nicht nur im beruflichen Leben Engagement, sondern auch im Sport. Sie war in Mötzingen Teil einer der ersten Damenfußballmannschaften Deutschlands und spielte mit ihrem Team sogar bei einem Bundesliga-Vorspiel des VfB Stuttgart. „Das war damals sehr ungewöhnlich und wir waren Vorreiterinnen im Frauenfußball. Das war eine tolle Zeit!“ Dietmar Lepple war zudem viele Jahre politisch aktiv und engagierte sich als Kreisvorsitzender der FDP im Kreis Calw. Vier Jahre lang setzte er sich in diesem Amt mit Leidenschaft für die Kommunalpolitik ein und war stets ein wichtiger Ansprechpartner für die Menschen in seiner Region.