50 Jahre Ehe feiern an diesem Dienstag Lydia Emilia und ihr Ehemann Herbert Zapf aus Balingen. Sie berichten vom Kennenlernen und erzählen wie sie nun feiern werden.
Lydia Emilia und ihr Ehemann Herbert Zapf feiern an diesem Dienstag, 14. Oktober, ihre goldene Hochzeit. In Balingen lebt das Ehepaar erst seit wenigen Jahren. Im Gespräch plaudern die beiden über ihr kurioses Kennenlernen und ihre gemeinsame große Liebe – Rumänien.
Seit 2023 wohnen Lydia Emilia und Herbert nun in der Eyachstadt, in der Nähe des Strasser-Areals. Vom Balkon aus haben sie einen tollen Blick Richtung Innenstadt und auf den Turm der Stadtkirche. Obwohl sie überhaupt keine Bezugspunkte zur Eyachstadt hatten, fühlen sie sich hier, im Herzen des Zollernalbkreises, pudelwohl.
Autopanne brachte die beiden zusammen
Während der 75-jährige Herbert Zapf in Ostwestfalen zur Welt kam, wuchs die nur wenige Monate jüngere Lydia Emilia in Vorarlberg auf. In Freiburg wohnten sie – er zum Studieren, sie zum Arbeiten – im gleichen Gebäude, auf dem selben Stockwerk. Gesehen haben sie sich dennoch nie.
Eine Autopanne brachte die beiden zum ersten Mal zusammen. „Da war der erste Eindruck aber gar nicht so toll“, erinnert sich Lydia Emilia und muss lachen. „Ich war gerade mit dem Auto auf dem Weg zum Tennis, als meine jetzige Frau winkend am Straßenrand stand“, sagt Herbert.
„Ich habe mir gedacht, was ist das denn für ein arroganter Typ“, sagt die 74-Jährige. Denn: Herbert eilte zwar zur Hilfe und schob das liegengebliebene Auto an. Aber nicht mit Muskelkraft, sondern im schicken weißen Tenniszwirn mit Hilfe des eigenen Autos.
Lydia Emilia muss hingegen gleich einen sehr positiven Eindruck hinterlassen haben. Mit einem Zettel an der Windschutzscheibe versuchte der damalige Student unter anderem der Germanistik Kontakt zur Angebeteten aufzunehmen – mit Erfolg.
Zwei Jahre später – im Jahr 1975 – heirateten sie im kleinen Kreis in Freiburg. Kurze Zeit später ging es für das junge Ehepaar aus beruflichen Gründen nach Bocholt im Westmünsterland, dort wurde auch ihre Tochter geboren.
Zweite Heimat ist in Rumänien
Ihre zweite Heimat liegt aber tief im Osten Europas. Als Lehrer war Herbert acht Jahre in einer Schule in Rumänien tätig. Das Ehepaar verliebte sich aber so sehr in Land und Leute und errichtete sich deshalb eine Art Sommer-Residenz. Sie haben ein 160 Jahre altes Pfarrhaus hergerichtet – mitten in Transsilvanien.
Dort suchen sie nicht nach Dracula, sondern regelmäßig im Sommer nach Erholung. Erst vor zwei Jahren zogen sie nach Balingen. „Warum Balingen? Das ist eine sehr gute Frage“, meint Herbert.
Die Eyachstadt wurde es einerseits aufgrund der geografischen Lage: „Balingen liegt genau zwischen Freiburg und Stuttgart. Wir haben in beiden Städten viele Freunde, und unsere Tochter wohnt ebenfalls in Stuttgart“, klärt die 74-Jährige auf.
Feier fällt klein aus
Weiter sei die Landschaft um Balingen sehr vergleichbar mit der in Rumänien. „Wir fühlen uns hier richtig wohl. Balingen ist eine tolle, seniorengerechte Stadt, die kulturell, gastronomisch und in Sachen Freizeitangebot viel zu bieten hat“, schwärmen beide.
Und wie feiern die beiden ihren Ehrentag? „Genau so wie die Hochzeit vor 50 Jahren, im kleinen Kreis“, so das Ehepaar. Im kommenden Sommer wollen sie aber in ihrer Sommerresidenz in Rumänien noch mal im Rahmen einer größeren Feier darauf anstoßen. „Da dürfen dann Freunde und Familie gerne vorbeikommen.“