In Neudingen entsteht ein Herzensweg zur Gnadentalkapelle – ein stiller Pfad durch die Natur, der Besinnung, Verbundenheit und innere Ruhe schenken soll. Foto: Cornelia Spitz

In Neudingen entsteht ein Herzensweg zur Gnadentalkapelle. Der Förderverein zeigt ein Herz auf dem bislang beschwerlichen Weg zur Kapelle und sucht Unterstützer für ein Kleinod voller Impulse, Poesie und Herz.

Eine kleine Kapelle, die sich in den Hügel unter dem Fürstenberg kuschelt, ist für die Neudinger und viele Menschen darüber hinaus ein echtes Herzensding. Mit viel Herzblut, Engagement, aber auch Geld verhalfen sie der Gnadentalkapelle zur Komplettsanierung. Doch der Weg zum Gesamtprojekt ist noch lange nicht zu Ende gegangen – ein Herzensweg soll künftig dorthin führen.

 

1276 erstmals erwähnt

Zurück auf Anfang: Da war ein kleines Gotteshäuschen in Neudingen, 1276 erwähnt und damit ganz offenbar in die Jahre gekommen, vom Hausschwamm zerfressen und ja, von Behörden vergessen – weder ruhte der Fokus bei der Vergabe von Sanierungsmitteln auf der Gnadentalkapelle, noch räumte man ihrem Erhalt besondere Priorität ein. Erst ein örtlicher Förderverein und ganz viel Enthusiasmus mit einer Fülle kleinerer und größerer Aktionen und hoher Spendenbereitschaft verhalfen der kleinen Kirche zur aufwändigen und kostspieligen Restauration, so dass sie seit 2022 in neuem Glanz erstrahlt – von außen eher unscheinbar, von innen aber absolut bezaubernd.

Der Weg dahin ist kein leichter

Doch dieses Kleinod zu erreichen, nicht nur beim Annatag oder dem alljährlichen Weihnachtsliedersingen im Advent, das ist vor allem für ältere Menschen gar nicht so leicht. Die geteerte schmale Straße steigt recht steil an und ist bei gleichzeitiger Nutzung durch Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer – im Winter obendrein bei Eis und Schnee – auch recht gefährlich. Dabei lohnt sich die Mühe, ist die Gnadentalkapelle doch längst zu einer Art Wahrzeichen des Ortes avanciert, in dem sich auch die Gruft der fürstlichen Familie zu Fürstenberg befindet und einst sogar ein Kloster stand.

Früher, erzählt man sich in Neudingen, da war die Kirche, die sich so niedlich in die Hügel schmiegt, eine regelrechte Pilgerstätte. Das also ist der Grund, warum der Weg zur runderneuerten Gnadentalkapelle noch immer nicht zu Ende ist und nun ein weiteres Projekt startet, das nur gelingen kann, wenn sich – wieder – viele Herzensmenschen finden.

Eine Herzensangelegenheit

Einer von ihnen hat das Ganze initiiert: Manuela Aicher. Eigentlich hält sie sich viel lieber im Hintergrund, schon gar nicht will sie im Zentrum eines Zeitungsartikels stehen. Zur Geschichte des neuen Projekts aber gehört genau das dazu, denn: Die Initiatorin Manuela Aicher ist ein Herzensmensch. Immer wieder berührt etwas ihr Herz – darunter die Gnadentalkapelle, für die sie wohl genauso brennt wie ihr „Schwiegervater“ Edmund Weisser einst, der das Weihnachtsliedersingen in der Gnadentalkapelle erfunden und auch an vorderster Front um deren Erhalt gekämpft hat.

Der Weg soll auch ein Ziel sein

Es lag also nahe, dass Manuela Aicher und ihre Mitstreiter vom Förderverein zur Erhaltung der Gnadentalkapelle „Herz“ für Pilgerer und alle anderen Spaziergänger zeigen und einen neuen Weg – den zwei Kilometer langen „Herzensweg“ zwischen dem Wasserreservoir hinter dem Ortsschild und der Kapelle – schaffen wollen. Aber der soll mehr sein als nur ein Pfad von A nach B, vom Dorf ins Gnadental. Hier soll man abschalten, zur Ruhe kommen, sich aufs Wesentliche besinnen und, ja, auch auf sein Herz hören können. Ein großes rostfarbenes Metallherz soll den Anfang markieren, auf den Schritt für Schritt Impulse folgen, mal ein Gedicht, mal eine Weisheit, mal ein Denkanstoß. Und wenn Johann Wolfgang von Goethe schrieb, „es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll“, dann dürfte mit einem Herzensmenschen als Initiatorin eines Herzenswegs dessen schon gelegt sein.

Unterstützer sind gesucht

Nun sind weitere Architekten des Herzenswegs gefordert und werden Unterstützer gesucht. Mitbauen am Herzensweg kann man auf vielfältige Weise: Durch Spenden – ab einem Betrag von 50 Euro wird der Name, falls gewünscht, auf der Herzensweg-Spendentafel aufgeführt, die am Ende des Herzenswegs, bei der Kapelle, aufgestellt werden wird.

Weitere Informationen zum Projekt erhalten Interessierte unter Telefon 0173/3 05 78 84 sowie im Internet unter www.gnadentalkapelle-neudingen.org.

Ein Spendenkonto ist eingerichtet

Empfänger:
Förderverein zur Erhaltung der Gnadentalkapelle Neudingen

Verwendungszweck:
Herzensweg

Sparkasse Schwarzwald Baar
IBAN: DE53 6945 0065 0151 035724, BIC: SOLADES1VSS

Volksbank eG
IBAN: DE75 6649 0000 0029 3999 05, BIC: GENODE61OG1