Am 1. März wird Justin Bieber 18 Jahre alt. Nun will er die letzten Stufen in den Pop-Himmel erklimmen.

New York - Vor fünf Jahren stellte ein kleiner Kanadier mit Knabenchorstimme das Internet auf den Kopf: Teenie-Schwarm Justin Bieber brachte die Mädchen zum Kreischen, wenn er nur den dichten Haarschopf schüttelte. Sobald er zum Mikrofon griff, verloren zahlreiche der vorwiegend weiblichen Fans die Fassung. Das „Bieber-Fieber“ griff weltweit um sich. Bekennende Gegner wiederum prophezeiten dem Shooting-Star bereits einen ebenso kometenhaften Abstieg. Doch der Sänger ist immer noch ganz oben. An diesem Donnerstag (1.3.) wird er 18 Jahre alt. Nun will „Biebs“ auch die letzten Stufen in den Pop-Himmel erklimmen.

Dass Justin Bieber mit der Volljährigkeit sein Image als braver Junge über den Haufen wirft, ist unwahrscheinlich. Sex, Drogen, Fluchen - davon hält der Kanadier wenig. „Ich will respektiert werden“, sagte er dem US-Blatt „V Magazine“ im Dezember. Von Alkohol wolle er sich ebenso fernhalten wie von ausschweifenden Partys. Mit seiner Freundin, Disney-Star Selena Gomez (19), hält er zumeist Händchen. Und wenn er ihr vor den Paparazzi mal an den Hintern greift, wird es den Dauerverliebten gütig vergeben. Der Titel „Teenie-Sensation“, der liege ihm allerdings langsam im Magen, ließ er mal verlauten. Davon wegzukommen wird wohl Biebers Reifeprüfung der nächsten Jahre.

Karriere läuft wie am Schnürchen

Bisher lief die Karriere wie am Schnürchen. Auf seine selbst erstellten YouTube-Videos wurden 2007 Biebers späterer Manager Scooter Brown und kurz darauf R&B-Künstler Usher aufmerksam. Usher produziert seitdem den Blondschopf, der in der Nähe von Toronto von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen wurde und sich mehrere Instrumente selbst beibrachte. Sein Debüt-Album „My World“ (2009) erhielt Platin, „My World 2.0“ (2010) eroberte die Charts. Der Clip zu seinem Song „Baby“ knackte 2011 bei YouTube die Marke von 500 Millionen Aufrufen. Mariah Carey nahm mit ihm ein Weihnachtsduett auf. Nebenbei sahnte er zahlreiche Musikpreise ab. Auf Twitter hat Bieber mehr als 17 Millionen Follower.

Bisher kam Bieber mit seiner niedlichen Art gut durch. Wie ein Kind kicherte er in selbst gedrehten Videos über einen gut gelungenen Streich. Dann wieder rief er in Kanada zur Organspende-Registrierung auf, weil ein krankes Mädchen ihn um Hilfe gebeten hatte. Selbst der Versuch einer jungen Mutter, dem Star eine Vaterschaftsklage anzuhängen, brachte es Ende 2011 nicht mal zur Größenordnung eines Skandälchens. „So was passiert nun mal, wenn man im Rampenlicht steht“, sinnierte Bieber, ganz der Coole. Aber wird ihm die Verwandlung vom knuddeligen YouTube-Wunder zum ernstzunehmenden Superstar gelingen?

Justin Bieber hat große Pläne. „Ich will mich weiterentwickeln und der Größte werden“, erklärte er „V Magazine“. „Für mich ist Michael Jackson der Beste. Wenn ich auf seinem Level sein könnte...“. Wie der Titel seines nächsten Fotobuches ankündigt, legt er gerade erst richtig los: „Justin Bieber: Just Getting Started“ soll im September erscheinen.