Einen Tag nach der historischen Wahl des ersten Lateinamerikaners zum Papst hat sich Franziskus in Rom der Öffentlichkeit gezeigt und in einer Kirche gebetet. Gleichzeitig trafen am Donnerstag weitere Glückwünsche an den Pontifex aus aller Welt ein. Die Wahl des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio zum Oberhaupt der 1,2 Milliarden Katholiken weckte international Hoffnungen auf mehr soziale Gerechtigkeit und ein friedvolles Miteinander der Religionen. Bundeskanzlerin ... Foto: dpa

Einen Tag nach der Wahl hat Franziskus in Rom in einer Kirche gebetet. Zudem trafen weitere Glückwünsche aus aller Welt ein - wir zeigen, wer wie gratuliert.

Rom - Einen Tag nach der historischen Wahl des ersten Lateinamerikaners zum Papst hat sich Franziskus in Rom der Öffentlichkeit gezeigt und in einer Kirche gebetet. Gleichzeitig trafen am Donnerstag weitere Glückwünsche an den Pontifex aus aller Welt ein. Die Wahl des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio zum Oberhaupt der 1,2 Milliarden Katholiken weckte international Hoffnungen auf mehr soziale Gerechtigkeit und ein friedvolles Miteinander der Religionen.

Auf Franziskus warten gewaltige Aufgaben. Die katholische Kirche leidet nach Ansicht von Kritikern unter einem Reformstau. Auch die Kurie und die Vatikanbank gerieten in Verruf. Schon jetzt hat der 266. Papst der katholischen Kirche einen vollen Terminkalender. Demnächst will er sich auch mit seinem Vorgänger treffen, kündigte Vatikansprecher Federico Lombardi an. Der emeritierte deutsche Papst Benedikt XVI. hat sich nach Castel Gandolfo zurückgezogen. Joseph Ratzinger war aus Altersgründen am 28. Februar zurückgetreten.

Am späten Nachmittag wollte Franziskus in der Sixtinischen Kapelle mit allen Kardinälen, die in Rom sind, eine Messe feiern. Darunter sind die 115 Purpurträger, die am Konklave teilgenommen hatten. An diesem Sonntag spricht er sein erstes Angelus-Gebet auf dem Petersplatz. Am kommenden Dienstag soll Franziskus mit einer feierlichen Messe in Rom ins Amt eingeführt werden. Zu diesem Gottesdienst werden Staatschefs und andere führende Persönlichkeiten erwartet. Dabei erhält er die Insignien der päpstlichen Macht, unter anderem das Pallium, eine Art Stola, und den Fischerring. Am Mittwoch ist dann die erste Generalaudienz des neuen Pontifex vorgesehen.

"Es gibt einen Papst, und der ist Argentinier!"

Franziskus suchte am Morgen nach seiner Wahl die wichtige römische Basilika Santa Maria Maggiore für ein Gebet auf. Dutzende Menschen, darunter viele Fotografen, erwarteten ihn. Der Papst wurde unter anderem begleitet von Georg Gänswein, dem Präfekten des Päpstlichen Haushalts. Die Marien-Basilika in der Nähe des Hauptbahnhofs gehört zu den bedeutendsten Vatikan-Kirchen in Rom.

Kommentatoren in Rom sprachen am Donnerstag von einer „epochalen Wahl“. Der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri gab sich den Papstnamen Franziskus nach dem heiligen Franz von Assisi - auch dies einmalig in der Kirchengeschichte. Erstmals seit dem Syrer Gregor III. im 8. Jahrhundert stammt ein Papst nicht aus Europa. Oft wird Bergoglio als Anwalt der Armen bezeichnet.

Brasiliens Bischöfe reagierten mit großer Freude auf den Papst aus dem Nachbarland Argentinien. „Wir erwarten ihn mit viele Liebe und Warmherzigkeit zum Weltjugendtag (im Juli) in Rio de Janeiro“, sagte der Generalsekretär der brasilianischen Bischofskonferenz, Leonardo Steiner.

Bergoglio ist Deutschland gut bekannt. In den 80er Jahren verbrachte er einige Monate an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Er habe an der kirchlichen und staatlich anerkannten Hochschule aber weder studiert noch promoviert, so die Hochschule. Der Jesuit habe sich vielmehr mit einzelnen Professoren über ein mögliches Dissertationsthema beraten.

Im argentinischen Kongress unterbrach der Vorsitzende der Abgeordnetenkammer, Julián Domínguez, die Sitzung. Er rief aus: „Es gibt einen Papst, und der ist Argentinier!“

Klicken Sie sich durch die Galerie der Glückwünsche aus aller Welt