So schön ein Garten für die meisten Vierbeiner auch ist, in ihm können auch diverse Gefahren lauern. Foto: Markus Scholz/dpa

Die Tierschutzorganisation Tasso erklärt, was Halter beachten sollten und warum so mancher Hund vielleicht gar nicht für den Garten geeignet ist.

Für den einen gleicht der Garten einem Escape Room, der andere hilft gerne mal eigeninitiativ beim Umgraben des Erdbeerbeets – manche Vierbeiner testen geradezu täglich die Hundetauglichkeit des heimischen Gartens aus.

 

Damit es nur bei witzigen Anekdoten bleibt und nichts schlimmeres passiert, gibt Lisa Frankenberger, Pressesprecherin der Tierschutzorganisation Tasso ein paar Tipps, wie der Garten möglichst sicher und dennoch attraktiv für die Tiere wird.

„Eine sichere Umzäunung ist auf jeden Fall das Wichtigste“, meint Frankenberger. Dabei sei die Zaunhöhe individuell auf den eigenen Vierbeiner anzupassen. „Bei einem sportlichen Border Collie etwa sollte diese natürlich etwas höher sein. Während ein etwas älterer Chihuahua vermutlich nicht über einen 1,80 Meter hohen Zaun kommt.“

Garten nach oben und unten richtig absichern

Generell gelte: je agiler, sportlicher und neugieriger der Hund, desto höher kann er springen. Oft werde unterschätzt, wie hoch das mit der richtigen Motivation sein kann. Die Welt sei für die Vierbeiner voller interessanter Gerüche und Reize, und die Verlockung, diesen auf den Grund zu gehen ist hoch.

„Hat man einen buddelfreudigen Jack Russell Terrier, sollte der Zaun vielleicht noch etwas weiter in die Erde gehen“, ergänzt Frankenberger. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass direkt am Zaun kein Komposter oder Stühle stehen, die die Fellnasen als Sprunghilfe missbrauchen könnten.

Hunde sollten gechippt und bei Tasso registriert sein

Auch beim Gartentor sollte sichergestellt sein, dass dieses nicht eigenständig vom Hund geöffnet werden kann. Da es dennoch immer einmal passieren könne, dass der Hund ausreißt, sollte vorgesorgt werden: ein Tier, das tätowiert oder gechippt und bei Tasso registriert ist, lässt sich leichter seinem Besitzer zuordnen. „Das sollte sowieso jeder machen“, meint Frankenberger.

So schön manche Pflanzen auch aussehen mögen, genauso gefährlich können sie für unsere Vierbeiner sein. Viele Pflanzen enthalten Toxine, die den Tieren schaden oder sie im schlimmsten Fall sogar töten könnten. Dazu zählen beispielsweise der unter Gartenfreunden sehr beliebte Buchsbaum, der Kirschlorbeer oder auch Tulpen.

Auch die Gefahr durch Gartenteiche und Pools sollte nicht unterschätzt werden. Diese sollte man daher immer abdecken, oder zumindest ein Brett reinlegen, um Tieren einen Notausstieg zu schaffen. „Auch wenn man selbst vielleicht keine Tiere hat. Weil vielleicht gibt es ja eine Nachbarskatze, die gerne den Garten besucht“, ergänzt Frankenberger.

Was braucht es für ein Hundeparadies?

Sind nun erst einmal alle Gefahrenquellen beseitigt, bleibt jedoch immer noch die Frage: Wie gestalte ich denn nun den Garten möglichst attraktiv für meinen Hund? „Auch da muss man ganz individuell schauen, woran hat mein Hund Spaß?“ Manche Dinge seien laut Frankenberger jedoch unabdingbar.

Besonders an heißen Sommertagen sollte für den Vierbeiner stets ein Wassernapf oder eine andere frische Wasserquelle zugänglich sein. Auch sollte es ausreichend schattige Plätze geben, an die er sich eigenständig zurückziehen kann.

Buddelzonen und Agility-Spielplatz

Für Hunde die gerne mal beschließen das gesamte Erdbeerbeet umzugraben, könnten „Buddelzonen“ mit Erde oder Sand eingerichtet werden, in denen sie ihrem Hobby nachgehen können – ganz ohne dafür Ärger zu ernten.

Habe der Hund ein eher ruhigeres Wesen, biete es sich an genügend Liegeplätze zu schaffen, in denen die Fellnase vor sich hin dösen kann. Für die sportlicher veranlagten, könne hingegen eine Art „Agility-Spielplatz“ gebaut werden, an dem sie sich austoben können.

Nicht jeder Hund ist für den Garten gemacht

Generell müsse man seinen Garten auf die Bedürfnisse und Vorlieben des Hundes anpassen. Denn ein Garten – auch wenn keine Grundvoraussetzung, für eine gerechte Haltung – sei vielleicht für die meisten Hunde super toll, doch nicht jeder Hund tickt gleich.

Für einen Hund, der nur am Zaun entlang streift und versucht sein Grundstück zu bewachen, könne er sogar mehr Stress bedeuten. Für solche Hunde, die sonst nicht wirklich zur Ruhe kommen können, empfehle es sich daher, einen Sichtschutz anzubringen.

Sollte auch dieser keinerlei Wirkung zeigen, müsse man versuchen durch Training mit seinem Hund an dem Problem zu arbeiten oder die Zeit im Garten auf etwa eine Stunde zu begrenzen. Frankenberger macht aber auch klar: „Der Garten ist jedoch kein Ersatz für das Spazieren gehen.“