Hunderte Menschen demonstrierten am Samstag in mehreren Städten im Südwesten für die Legalisierung von Cannabis. Foto: 7aktuell.de/Andreas Friedrichs

Dreadlocks, barfüßige Menschen und immer wieder der unverkennbar-süßliche Geruch: Am Samstagmittag sind im Rahmen des „Global Marijuana Marchs“ rund 300 Demonstranten durch die Stuttgarter Innenstadt gezogen. Ein Teilnehmer erläutert, worum es den Hanffreunden geht.

Stuttgart - Der erste Eindruck ist durchaus etwas klischeehaft: Viele der jungen Menschen, die sich am Samstagmittag am Börsenplatz getroffen haben, tragen Dreadlocks und sitzen auf dem Boden. Kaum jemand ist älter als 35 Jahre. Ein Mann bläst wummernd in eine Panflöte. Ein Wollmützenträger ist barfuß unterwegs, die Chucks baumeln um seine Schultern. Auf dem Shirt einer Frau steht: „Look like Barbie – smoke like Marley“. Und immer wieder weht eine Wolke des unverkennbar-süßlichen Marihuanageruchs her.

Rund 300 Demonstranten – so die Schätzung der Polizei und die der Veranstalter – haben sich am Samstag im Rahmen des „Global Marijuana Marchs“ am Börsenplatz versammelt, um von dort einen fünf Kilometer langen Demonstrationszug durch die Stuttgarter Innenstadt zu beginnen. „Uns geht es um die Entkriminalisierung von Cannabis“, sagt Adrian Witzleben (27), der Stuttgarter Ortsgruppensprecher des Deutschen Hanfverbandes. „Die Prohibition schadet mehr, als dass sie irgendjemandem nützt.“

Nach anderthalb Stunden endet Demo im Schlossgarten

Das Ziel der Hanffreunde ist es, dass in Deutschland – ähnlich wie das in Barcelona der Fall ist – Vereine selbst Cannabis anbauen und ihren Mitgliedern dieses zum Konsum verkaufen dürfen. „Wir wollen nicht profitorientiert wie die Dealer arbeiten, sondern bedarfsorientiert“, sagt Witzleben. So könne die Qualität und die Abgabe an Jugendliche kontrolliert werden.

Dass viele Menschen Cannabis konsumieren, unabhängig davon ob es legal ist oder nicht, zeigten die Demonstranten am Samstag auf zahlreichen Transparenten und durch Sprechgesänge. So riefen sie während ihrer Demonstration, die im Schlossgarten endete, immer wieder: „THC statt AfD“ oder „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns das Ganja klaut.“