Die interreligiöse Frauengruppe in Haslach besteht seit zehn Jahren. Jetzt haben die Frauen sich zum ersten Mal seit der Corona-Zwangspause getroffen . Foto: Störr

Die interreligiöse Frauengruppe um die Mühlenbacherin Angelika Müller hat sich vor zehn Jahren gebildet. Nach der Corona-Pause fand das erste Treffen in der Haslacher Moschee statt. Sie diskutierten, welche Erfahrungen sie in der Pandemie gemacht haben.

Das Ziel des interreligiösen Austauschs war von Anfang an ein gegenseitiges Verständnis und ein gutes Miteinander durch das tiefere Kennenlernen der anderen. Bis zur ersten Corona-Zwangspause fanden über Jahre hinweg immer wieder Treffen statt, für den Neustart wurde mit dem Wegfall der Beschränkungen der Weg frei.

Und so hieß zunächst Binnur Aksu die Frauen seitens der Ditib Islamisch-Türkischen Gemeinde in der Moschee herzlich willkommen. Initiatorin und Hauptorganisatorin Angelika Müller nahm dann die Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf das religiöse Leben der Katholiken in den Blick. „Viele sind weggeblieben“, bedauerte sie hinsichtlich des Kirchenbesuchs. Nach dem Wegfall der Beschränkungen sei es dann schwierig gewesen, wieder in die Normalität zu kommen.

Seitens der Muslime berichtete Binnur Aksu, dass es sehr viele Online-Angebote durch Imam Yilmaz gegeben habe. Das sei bei Kindern wie Erwachsenen sehr gut angekommen, man habe sich auch online für Gebete zusammengeschlossen. „Und die Gespräche waren in der Zeit viel intensiver, weil auch große Angst vorhanden war“, erklärte sie angesichts der vielen Corona-Kranken. Seit die Moschee wieder offen ist, kämen in etwa die gleichen Leute wie davor.

Ulrike Egenmaier verwies auf viele Unsicherheiten während der Konfirmations-Vorbereitung, die Pfarrer Christian Meyer durch Telefonanrufe der Firmanden untereinander samt Diskussion über religiöse Fragestellungen gelöst hatte.

Neue Angebote werden gut angenommen

Traute Walker berichtete von der Lösung der Abendmahlfeier nach Lockerung der Beschränkungen statt des Gemeinschaftskelchs mit vielen kleinen Kelchen und bilanzierte: „Der Gottesdienstbesuch ist noch nicht auf Vor-Corona-Niveau. Aber der neue Kirchen-Kaffee nach dem Gottesdienst wird zunehmend angenommen.“

Für die Mitglieder der Neuapostolischen Kirche in Haslach hat sich derweil viel verändert, die Corona-Krise hatte sich als Katalysator für abnehmenden Kirchenbesuch erwiesen. Mittlerweile gehen sie nach Offenburg zum Gottesdienst und außerdem laufen die Online-Gottesdienste parallel weiter.

Seitens der Freikirche wurde das Online-Angebot als gute Brückenlösung während des Stillstands angesehen, sei auf Dauer aber nicht tragbar. Im Glauben brauche es in erster Linie die Gemeinschaft. Darin waren sich die Frauen einig.