Das 50-Meter-Becken im Glatttal-Freibad bei Bettenhausen muss aufwendig saniert werden. Foto: Stöhr

Im Herbst soll die Sanierung des Glatttal-Freibads beginnen. Für die Baumaßnahme wurde ein Finanzierungsplan erstellt. Gestiegene Kosten könnten für Verzögerungen sorgen.

Dornhan-Bettenhausen/Sulz - Der Fremdenverkehrsverband Glatttal mit Sitz in Dornhan ist ein Zweckverband, dem die Städte Dornhan und Sulz angehören. Eine der Aufgaben des Zweckverbands ist die gemeinsame Unterhaltung des bei Bettenhausen gelegenen Glatttal-Freibads.

Dessen 50-Meter-Kombibecken ist stark sanierungsbedürftig. Der Sanierungsentwurf des Ingenieurbüros Richter+Rausenberger stand auf der Tagesordnung der jüngsten Verbandsversammlung. Der Verbandsvorsitzende, Dornhans Bürgermeister Markus Huber, begrüßte Jochen Rausenberger und Kathrin Richter-Hönes, die den Entwurf vorstellten. Anhand einer Präsentation mit Beispielbildern erklärte die Architektin, was geplant ist. So sei eine neue Rinne und eine neue Beckenauskleidung notwendig. Die alte Rinne sei unterdimensioniert.

Dazu müsse auf die bestehende Beckenwand eine folienblechbelegte Fertigteilrinne montiert werden. An diese erfolge der Anschluss der Schwimmbadfolie zur Auskleidung des Beckenkörpers. Der neu zu verlegende Beckenumgang erhöhe sich dadurch um etwa 25 Zentimeter. Folglich müsse das Becken, um die Wasserhöhe zu halten, im Nichtschwimmerbereich aufgefüllt werden. Größe und Form des Beckens bleiben erhalten, so Richter-Hönes.

Wiedereröffnung in gut einem Jahr geplant

Was die Kosten angehe, so müsse man mit etwa 984 000 Euro inklusive Nebenkosten rechnen. Das sei eine Preissteigerung um acht Prozent im Vergleich zum Juli 2020, was wiederum über 50 000 Euro an Mehrkosten bedeute.

Abzüglich der Eigenleistungen liege der Preis bei etwa 967 000 Euro. Der Kostenanstieg sei vor allem auf den Anstieg der Baunebenkosten sowie auf die aktuelle Situation auf den Rohstoffmärkten zurückzuführen. Vor allem die Kosten für Elektrokabel (30 Prozent), PE-Rohre (25 Prozent) und für Bauteile wie Dichtsätze oder Düsen hätten sich im Vergleich zu Juli 2020 deutlich erhöht.

Wie die Sanierung des Schwimmbeckens finanziert werden soll, ging aus einer Tischvorlage hervor. So wurde im Haushaltsplan 2021 eine Kreditaufnahme von 450 000 Euro genehmigt, von der ein Teil in Anspruch genommen werden soll. Für das Haushaltsjahr 2022 sei entsprechend dem Finanzierungsplan ein weiterer Kredit in Höhe von 220 000 Euro aufzunehmen oder die Kapitalumlagen der Verbandsgemeinden zu erhöhen. Zusätzlich sei durch die Kostensteigerung für 2022 noch ein Kredit von 70 000 Euro in den Haushaltsplan aufzunehmen.

Sollte das Ausschreibungsergebnis eine weitere Kostensteigerung mit sich bringen, müsse aus Sicht der Verbandsverwaltung eventuell die Notbremse gezogen werden und eine Verschiebung der Maßnahme in Betracht gezogen werden. Deshalb wurde im Beschlussvorschlag festgelegt, dass eine Aufhebung der Ausschreibung erfolgt, wenn die Kostenberechnung aufgrund gestiegener Baupreise um mehr als zehn Prozent überschritten wird.

Eröffnung ist für Juni 2022 geplant

Die Mitglieder stimmten dem Beschlussvorschlag zur Ausschreibung und Finanzierung zu. Dem Entwurf lag außerdem noch ein Zeitplan vor. Demnach soll zum Ende der Badesaison im September mit den Arbeiten begonnen werden. Die (Wieder-)Eröffnung ist für Juni 2022 geplant.

Gerd Hieber, Bürgermeister von Sulz, wollte wissen, ob der Zeitplan realistisch sei, da ein Großteil der Baumaßnahme im Winterhalbjahr liege. Die Architektin meinte, dass es erfahrungsgemäß möglich sein sollte, die Rohbauarbeiten bis Ende des Jahres abzuschließen. Wenn kein Jahrhundert-Winter komme, sehe sie gute Chancen, dass der Zeitplan eingehalten werden kann. Für einen früheren Baubeginn, wie von Hieber vorgeschlagen, gebe es wenig Spielraum.