Stolz ist Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer, auf dem Bild mit seiner Frau Claudia Lenz, auf ein kürzlich absolviertes Seminar zur Weinbereitung. Die Trauben für den Wein wachsen hinter dem Haus in Glatten. Fotos: Ade Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgermeisterwahl: Tore-Derek Pfeifer hat sich neben der Leidenschaft für Oldtimer weiteres Hobby zugelegt

Er kommt aus dem Badischen, isst gern Spätzle mit Zwiebelrostbraten und fühlt sich in seiner Wahlheimat im Schwarzwald wohl: Tore-Derek Pfeifer (47) ist seit 16 Jahren Bürgermeister in Glatten und steht am Sonntag für weitere acht Jahre zur Wahl.

Glatten. Dass es den Bürgern der Gemeinde Glatten mit den Teilorten Böffingen und Neuneck gut geht, liegt Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer schon seit zwei Amtsperioden Jahren am Herzen, und er will auch weiterhin mit aller Kraft für seine Gemeinde da sein. Für Sonntag hofft Pfeifer auf eine gute Wahlbeteiligung – auch wenn er der einzige Kandidat ist.

Als Bürgermeister mit Haut und Haar, mit Herz und Verstand habe er Tore-Derek Pfeifer kennengelernt, hatte Landrat Klaus Michael Rückert bei der Wiedereinsetzung ins Amt vor acht Jahren betont. Und nach seinen eigenen Worten – "Ich liebe meinen Beruf, fühle mich ganz und gar als Glattener" – ist Pfeifer mit seiner Frau Claudia Lenz und Tochter Arwen in Glatten und in der Region fest verwurzelt.

Seit vielen Jahren sind Oldtimer das große Hobby und die Leidenschaft Pfeifers. Das Schrauben macht dem auch ansonsten handwerklich geschickten Schultes Spaß. Schon in seiner Jugend schraubte Pfeifer an Fahrrad, Mofa und Moped und wagte sich bereits mit 17 an sein erstes Auto. Es war ein DKW Junior, den er herrichtete und mit dem er gleich mit 18 Jahren durchs Badische fuhr. Seinen ersten Oldtimer hat der Glattener Schultes immer noch – über Jahrzehnte gut gehegt und gepflegt steht der Wagen in der Garage in Glatten. Claudia Lenz teilt das Hobby ihres Mannes. 1996 lernten sich die beiden kennen. Zur Hochzeit 1999 fuhren sie mit einer gemeinsam restaurieren BMW Isetta. Heute freuen sich Claudia Lenz und Tochter Arwen, wenn sie im Sommer mit dem ebenfalls zusammen mit seiner Frau in rund 1000 Stunden restaurierten historischen Porsche 912 gemeinsame Ausfahrten unternehmen.

Noch ein weiteres Hobby hat das Ehepaar gemeinsam – dazu brachte Claudia Lenz ihren Mann: Beide fahren gerne Motorrad. Jeder hat eine eigene Maschine. Den Bürgermeister kann man schon mal mit seiner 1000er-Suzuki um die Ecke flitzen sehen. Viele Jahre teilten sich die beiden den Chopper von Claudia Lenz – die chromblitzende 535er Yamaha.

Mit Motorrad lang gehegten Traum erfüllt

Vor zwei Jahren kaufte sich Tore-Derek Pfeifer ein eigenes Motorrad, eine 1000er-Suzuki, und fuhr damit seither schon fast 15 000 Kilometer.

Diesen Sommer erfüllte sich Pfeifer einen lang gehegten Traum. Er fuhr mit einem Bekannten die "Grand Alp". "Am Genfer See beginnend ging es über etliche Alpenpässe fast 4000 Kilometer weit in einer Woche", strahlt der Schultes rückblickend. "Ein Hobby, von dem wahrscheinlich fast noch keiner was weiß", hat Tore-Derek Pfeifer noch nicht lange. "Ich bin ganz frisch diplomierter Weinbereiter", sagt er und zeigt stolz das Zertifikat, das er im September für die Teilnahme an einem Tagesseminar in Würzburg bekam.

"Ruländer alte Rebe" hinter dem Haus

"Meine Vorfahren waren ja Landwirte im Badischen, und dort gehörte zu jedem guten Hof auch ein Weinberg", so Pfeifer. Er meint, dass die Familientradition erhalten werden muss. Der Großvater hörte zwar mit der Weinbereitung auf, aber den Weinberg gibt es immer noch in der Familie – er wird vom ältesten Bruder Tore-Derek Pfeifers gepflegt. Pfeifer hat vor einigen Jahren eine Reihe Reben der Sorte "Ruländer alte Rebe" aus dem Badischen hinter seinem Haus in Glatten angepflanzt. Neben einem Buch zum Hobbyweinanbau schenkte ihm seine Frau zum Geburtstag auch einen Gutschein für das Seminar. Die erste Ernte im vergangenen Jahr reichte gerade mal für drei bis vier Liter Wein. Und der war miserabel, "da waren es keine 60 Grad Oechsle", gesteht Pfeifer. Aber dass es auch in Glatten einen hervorragenden Wein geben kann, zeigt der neue Jahrgang. "102 Grad Öchsle, 14,5 Prozent Alkohol und auch sehr annehmbare Säure, also ein Traum" strahlt Pfeifer. Aus 14 Kilogramm Trauben gab es diesmal zehn Liter Wein. Der Schultes freut sich schon darauf, den "milden gehaltvollen Wein" an Heiligabend der Familie zu kredenzen.

Bei der Frage nach seinen Hobbys fällt dem Schultes eine weitere Leidenschaft ein: "Ich koche und esse auch gerne.". Seine Tochter Arwen meine, ihr Papa mache die besten Spätzle, sagt Pfeifer und verrät das Geheimnis der guten Spätzle: "Ich gebe Bier statt Wasser in den Teig – das habe ich von meiner Schwiegermutter gelernt".