Den Waldhaushalt für 2017 und Zahlen für das fast abgelaufene Jahr legten Forstdirektor Dieter Zuleger (Mitte) und Revierleiter Adrian Grundler dem Gemeinderat Glatten vor. Lob für die Arbeit und das Ergebnis sprach Glattens Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer (rechts) an den Revierleiter aus. Foto: Ade Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Waldhaushalt: Erlös liegt voraussichtlich bei 130 000 Euro

Gute Nachrichten für den Gemeinderat: Erfreuliche Zahlen für dieses Jahr legten die Forstleute in Sachen Gemeindewald vor.

Glatten. Den Waldhaushalt 2017 und den Vollzug für dieses Jahr bekam der Gemeinderat Glatten wie üblich zum Ende des Jahres von Forstdirektor Zuleger und Revierleiter Adrian Grundler vorgelegt. Mit einem voraussichtlichen Plus von rund 130 000 Euro präsentierten die beiden Forstleute ein beträchtlich über dem Plan liegendes Ergebnis für den Gemeindewald Glatten. Eingeschlagen wurden dieses Jahr 4350 Festmeter – fast eine Punktlandung, denn vorgesehen waren 4330 Festmeter. Der Erlös von voraussichtlich 130 000 Euro liegt dagegen um fast 50 000 Euro höher als in der Planung vorgesehen (81 900 Euro).

4500 Festmeter Einschlag vorgesehen

Beim Holzeinschlag für 2017 sind 4500 Festmeter vorgesehen, davon im Glattener Wald 3485 Festmeter und im Böffinger Wald 665 Festmeter. Die größten Einschläge sind im Bereich Oberer Wald (1050 Festmeter), im Bereich Palmen (960) und an der Schopflocher Steige (740) geplant. Die Einschläge in Böffingen sind in den Bereichen Käppele und Löchle vorgesehen. 350 Festmeter stehen unter zufällige Nutzung (Schadnutzung) im Plan. Das Ergebnis soll laut Plan bei 123 700 Euro liegen und wäre damit auf dem Niveau dieses Jahres.

Die Waldpflege und das nachhaltige Wirtschaften stünden beim Einschlag als Grundgedanke im Vordergrund, so der Leiter der Außenstelle Horb des Kreisforstamts Freudenstadt, Forstdirektor Dieter Zuleger. Der Grundgedanke der Waldpflege und der Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in den anderen Maßnahmen. Durch Pflanzungen sei weiterhin ein gezielter Aufbau von Verjüngungsvorräten gegeben. So wurden dieses Jahr 3800 Stück gepflanzt. Für 2017 ist ein Tannenvorbau mit weiteren 4300 Stück vorgesehen. Generell liege man im Plan – bei der Jungbestandspflege sogar weit darüber, stellte Zuleger zum zu Ende gehenden Jahr fest.

Ebenso sind Verbissschutz bei Pflanzungen und Naturverjüngung auf rund zwölf Hektar sowie Jungbestandspflege auf 5,4 Hektar im Plan. Wertastung, die dieses Jahr etwas zu kurz gekommen sei, ist nächstes Jahr bei 320 Bäumen vorgesehen. Zum Waldhaushalt 2017 erläuterte der Forstdirektor außerdem, dass der Holzmarkt voraussichtlich stabil bleibe und dass qualitativ gutes Holz weiter gefragt sei. Durch die Mehrwertsteuerpflicht steige der Forstverwaltungskostenbeitrag rückwirkend ab diesem Jahr.

Eine Diskussion gab es über einen eventuellen Zaunneubau auf einem Hektar im Waldgebiet Tölle. Als Alternativen nannte Zuleger einen fünf bis zehn Jahre dauernden massiven Einzelschutz, oder in diesem Gebiet auf mehr Laubholz zu gehen und den Bestand in Richtung Mischwald zu entwickeln. Dazu habe es schon oft Diskussionen gegeben, informierte Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer und sprach sich ganz klar dafür aus, an diesem Standort eine entsprechende Bepflanzung anzustreben. Schon seit 30 Jahren bemühe man sich und bekomme kein zufriedenstellendes Ergebnis, warf Grundler ein, sprach aber von einer aktuell guten Naturverjüngung. Er sah scharfe Bejagung als Mittel.

"Also Zaun im Wald geht gar nicht", so Gemeinderätin Anneliese Bach. Einzelschutz bezeichnete sie als zu aufwendig und sprach sich für die Variante Richtung Mischwald mit mehr Laubbäumen aus. Damit konnte sich Böffingens Ortsvorsteher Andreas Pfau nicht ganz anfreunden. Er hatte die Sorge, dass man Bäume pflanze, die später nichts wert sind und nur als Brennholz zu gebrauchen seien. Auch argumentierte Pfau, dass es im Gebiet Tölle doch bereits einen schönen Fichten-/Tannenbestand gebe, diese dort also wachsen würden. Es gehe um den vorderen Bereich, und der sei relativ kahl, sagte Revierleiter Grundler. Zu den Bedenken Pfaus erklärte Grundler, dass auch bei Laubholz bei entsprechender Behandlung Wertholz zu holen sei.

Dem Vorschlag von Forstdirektor Dieter Zuleger, im Bereich Tölle keinen Zaun zu bauen, die Pflanzen vorerst durch Einzelschutz zu sichern und die Sache zum Thema der Zwischenrevision im nächsten Jahr zu machen und dann das weitere Vorgehen zu entscheiden, schloss sich der Gemeinderat an.

Zur Frage von Gerhard Keck zu den Waldwegen informierten die beiden Forstleute, dass diese nach der Benutzung, also nach Abtransport des Holzes, wieder instandgesetzt werden. Bürgermeister Pfeifer sah den Wegebau im Wald als ein Thema, das den Gemeinderat sicher auch in Zukunft beschäftigen werde.