Beim Wirtschaftsempfang des HGV in Glatten (von links): Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer, Kurt Schmalz, Landrat Klaus Michael Rückert, Europaabgeordneter Micheal Theurer, HGV-Vorsitzender Andreas Quatember. Foto: Ade

Glattener Gewerbeschau und Wirtschaftsempfang stoßen auf große Resonanz. Themen sind Europa, Kreis und Gemeinde.

Glatten - Die Glattener Gewerbeschau (GlaG) am Sonntag und ein Wirtschaftsempfang am Samstagabend: Zwei gelungene Veranstaltungen richtete der Handels- und Gewerbeverein (HGV) Glatten aus. Nach der Premiere vor drei Jahren gab es nun den zweiten Wirtschaftsempfang in der Glatttalhalle. Als Redner standen Europaabgeordneter Michael Theurer, Landrat Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer mit Themen zu Europa, Kreis und zur Gemeinde Glatten am Rednerpult.

HGV-Vorsitzender Andreas Quatember begrüßte Vertreter aus Handel und Gewerbe, von Wirtschaft, Kommunen und aus der Politik. Unter den zahlreichen Gästen waren neben Firmenvertretern auch IHK-Vizepräsident Kurt Schmalz Pfarrer Johannes Götschke, Dornstettens HGV-Vorsitzender Frank van der Meyden sowie die Ortsvorsteher aus Böffingen, Werner Reich, und Neuneck, Frank Eisen.

Man habe den Abend unter das Motto "Mittelstandsgewerbe und Europa" gestellt, so Andreas Quatember. Er äußerte auch Missmut gegen EU-Vorschriften, "die es den Unternehmern nicht gerade leichter machen". Als "glühenden Europäre" bezeichnete sich Michael Theurer. Er lobte die Gemeinde Glatten, das mit Weltfirmen wie L’Orange und Schmalz als Wirtschaftsstandort bekannt sei, und freute sich mit Blick auf die Gewerbeschau, bei der sich auch kleine und mittlere Unternehmen präsentieren, dass in Glatten ein so lebendiges Wirtschaftsleben vorhanden sei. Als Oberbürgermeister von Horb und als Landtagsabgeordneter habe er Betriebe und deren Sorgen und Nöte hautnah kennengelernt, so Theurer. Er wies darauf hin, dass die EU kein "fremdes Wesen" sei: "Das sind wir." Theurer stellte fest, dass stabile politische Rahmenbedingungen auch für die Wirtschaft wichtig seien, dass man die Europäische Union brauche, aber keine EU, die sich regulierend in alle Lebensbereiche einmische. Mit Blick auf Großkonzerne die viel Energie auf die Beeinflussung von Gesetzen verwenden, sah Theurer eine bessere Vertretung mittelständischer Interessen auf europäischer Ebene als wichtig an.

Ebenso überzeugt von der Europäischen Union zeigten sich Landrat Klaus Michael Rückert und Bürgermeister Tore-Derek Pfeifer. Neben den großen Firmen im Landkreis wie Schmalz und L’Orange in Glatten trügen auch die vielen kleineren Betriebe zur Qualität und zu den guten Zukunftsaussichten des Landkreises bei. Deshalb sei es dem Landkreis wichtig, den Unternehmen die erforderlichen Rahmenbedingungen zu bieten, betonte Rückert. Als wichtige Themen nannte er die Berufsschulen, Straßenanbindung an die A 81 und die Breitbandversorgung. Als "neues Highlight und Magnet hier im Nordschwarzwald" bezeichnete Rückert auf Nachfrage des HGV-Vorsitzendem Quatember den Nationalpark. Die über 100 Ausbildungsplätze in Glatten sah Bürgermeister Pfeifer mit als Verdienst des HGV und der großen Betriebe an. "Hier in Glatten werden Produkte entwickelt, die Klasse auf dem Weltmarkt haben", sagte Pfeifer und lobte im gleichen Atemzug die Handwerksbetriebe.

Fast 20 Firmen und Einrichtungen stellten ihre Angebote und Leistungen gestern bei der 18. Glattener Gewerbeschau in der Glattalhalle oder in den durch einen Shuttleservice gut zu erreichenden Betrieben selbst vor. "Glatten sehen und erleben" war das Motto des Tages mit verkaufsoffenem Sonntag, Flohmarkt auf dem Schulparkplatz, Firmenpräsentationen und Berufsinformationen über Lehrstellen. Die Bewirtung in der Halle hatte die Narrenzunft übernommen.