Kirche: Reinhard und Gabi Sayer schon in Glatten eingezogen / Investitur am kommenden Sonntag
Von Chris-Susann Burkhardt
Die Wartezeit auf einen neuen Pfarrer in der evangelischen Kirchengemeinde Glatten, Böffingen und Neuneck ist vorbei. Pfarrer Reinhard Sayer ist der Nachfolger von Johannes Götschke.
Glatten. Die Investitur findet am kommenden Sonntag, 7. Februar, bei einem Gottesdienst ab 10 Uhr in der evangelischen Kirche Glatten statt. Danach besteht die Möglichkeit, den neuen Pfarrer bei einem Mittagessen kennenzulernen. Der in Bad Cannstatt geborene Pfarrer übernimmt die Nachfolge von Johannes Götschke, der nach 13-jährigem Dienst in der Gesamtkirchengemeinde Glatten zu einer Pfarrstelle in der Kirchengemeinde Rötenberg (Aichhalden) im Dekanat Sulz am Neckar gewechselt war. Götschke wurde am Ostersonntag vergangenen Jahres verabschiedet.
Der 58-jährige Sayer wuchs in einem "christlichen und warmherzigen Elternhaus" auf, erzählt er. Diese Zeit habe ihn sehr geprägt. Obwohl er nach dem Abitur zunächst Lehramt studieren wollte, ging er einen anderen Weg. "Ein Mathelehrer lehrt den Kindern nicht Substanzielles fürs Leben", habe sein Mathematiklehrer damals zu bedenken gegeben. Doch genau das sei es, was er damals gewollt habe und noch heute wolle, sagt Sayer.
Zur damaligen Zeit sei er eher schüchtern und zurückhaltend gewesen, sagt Sayer, heute gehe er in seinem Beruf als Pfarrer auf und strebe danach, seinen Wunsch, den Menschen etwas auf ihren Wegen mitzugeben, zu erfüllen. Schüchtern sei er heute nicht mehr, vor allem nicht, "wenn es um das Evangelium von Jesus Christus und das ewig gültige Wort Gottes geht", so Sayer.
Allerdings scheint seiner Meinung nach Zurückhaltung sogar dabei zu helfen, seine Vorstellungen von einem guten Pfarrer zu verwirklichen. Er nehme sich lieber zurück und würdige dafür jedes Mitglied seiner Gemeinde.
Sein Theologiestudium führte Reinhard Sayer nach Krelingen, Tübingen und Erlangen, bis er schließlich 1984 seine erste theologische Dienstprüfung abschloss und zum Pfarrverweser in Zwerenberg wurde. Kurz darauf wurde er zum Pfarrer ernannt. Am längsten blieb der Pfarrer in Malmsheim. Dort verbrachte er gemeinsam mit seiner Frau Gabi elf Jahre. Am 18. Januar zogen die beiden ins Glattener Pfarrhaus ein. Denn nach elf Jahren in einer Gemeinde musste eine Veränderung her, so Sayer.
Und die Arbeit eines Pfarrers ist ein wahrer Vollzeitjob, da er für seine Mitmenschen stets erreichbar sein muss – unter anderem als Seelsorger sowie bei Taufen, Trauungen und Beerdigungen. Weitere Aufgaben sind die Personalverwaltung, die Betreuung der Jungschar und der Konfirmanden.
Die derzeitigen Konfirmanden werden noch von Pfarrer Manfred Mergel betreut. Er wird sie auch konfirmieren. Die pfarramtliche Vertretung während der Vakanz hatte Pfarrer Jochen Weller aus Dietersweiler. Die Predigten hielten Pfarrer im Ruhestand und Prädikanten. Auch der Kirchengemeinderat und insbesondere dessen Vorsitzender Erwin Dölker engagierten sich in der Vakanz für die Gemeinde, erzählt Sayer.