Hendrik Bittenbinder und Hinrich Dohrmann, Leiter Marketing Kommunikation und E-Commerce sowie Geschäftsführer bei Schmalz (linkes Bild, von links) sowie Albert Reis und Jürgen Gaiser, Technischer Leiter und Leiter Prozessoptimierung bei Reichert (rechtes Bild, von links), erhielten die Auszeichnung von Ministerialdirigent Günther Leßnerkraus (rechts). Foto: Storz Foto: Schwarzwälder-Bote

Industrie 4.0: Schmalz und Reichert Holztechnik erhalten Auszeichnung "100 Orte"

Glatten/Pfalzgrafenweiler. Die Allianz Industrie 4.0, ein vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg initiiertes Netzwerk, hat den Firmen Schmalz in Glatten und Reichert Holztechnik in Pfalzgrafenweiler die Auszeichnung "100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg" verliehen. Prämiert werden Unternehmen, die Digitalisierungslösungen bereits erfolgreich im Betriebsalltag umsetzen.

Schmalz erhielt die Auszeichnung für eine neue App, mit der Vakuum-Komponenten einfach und schnell per Smartphone gesteuert werden können. Für die Jury ist die App von Schmalz eines der Industrie-4.0-Leuchtturmprojekte im Land für die Produktion der Zukunft, wie das Unternehmen mitteilt.

Beim Einsatz der App "Schmalz Control-Room" wird das Smartphone einfach an das Gerät gehalten. Die Übertragung von Daten erfolgt mit der sogenannten NFC-Technologie (Near Field Communication), wie sie beispielsweise von Apple zum Bezahlen per Handy eingesetzt wird. So wird unter anderem die Inbetriebnahme eines Vakuum-Schalters deutlich vereinfacht: Mit der App wird der Schalter abgescannt, anschließend gibt der Anwender über die App verschiedene Werte ein. Ein aufwendiges Einrichten anhand langer Betriebsanleitungen entfällt.

Reichert Holztechnik, Systemlieferant für die Möbelherstellung und Objektabwicklung mit rund 80 Mitarbeitern, erhielt den Preis für die "transparante Fertigung mittels RFID". "Aufgrund des sich verändernden Markts entwickeln wir uns immer mehr vom Serienlieferant zum Kommissionslieferant, bis hin zur Losgröße-1-Fertigung. Es ist es notwendig, das Einzelteil zu erkennen und transparent verfolgen zu können", erklärt die Firma aus Pfalzgrafenweiler zu ihrer 4.0-Lösung. "Die Lösung ist eine Kombination aus einer neuen Software- und Vernetzungslösung und eines neuen Produktionsprozesses. Im Zuge der Einführung eines neuen ERP-Systems haben wir die Datenkommunikation über RFID als schnelles und wirtschaftliches Instrument kennengelernt und nutzen dessen Möglichkeiten zur vernetzten Kommunikation auf Teileebene."

"Industrie, Mittelstand und Startups in Baden-Württemberg sind auf bestem Weg in die digitalisierte Zukunft, wie die prämierten Projekte eindrucksvoll zeigen. Mit der Preisverleihung wollen wir anfassbare Lösungen aus dem Land, die Mehrwerte schaffen, noch bekannter machen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen wollen wir damit motivieren, die realen Chancen durch Industrie 4.0 aktiv anzugehen", so Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei der Prämierung.