In mehreren Kleingruppen wurde rund um die Kirche in Glatten ein Ostergarten aufgebaut. Im Bild (von links) Doris Eberhardt, Pfarrer Reinhard Sayer, Christina Mongiatti und Elke Hornberger. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Gruppen aus ganz Glatten lassen an acht Stationen die biblische Geschichte lebendig werden

Mit dem Versprechen "Ostern hautnah erleben" lädt die evangelische Verbundkirchengemeinde Glatten zu einem kleinen Osterspaziergang rund um Kirche, Gemeindehaus und Pfarrgarten ein.

Glatten. Der Weg zum Glattener Ostergarten ist nicht zu verfehlen: Bereits am Eingang des Kirchenvorplatzes verweist ein mit Efeu umrankter Torbogen auf die erste der acht Stationen. Der Ostergarten sei bewusst für die gesamte Familie konzipiert worden, erklärt Pfarrer Reinhard Sayer. Alt und Jung gemeinsam sollen an acht jeweils durch ein großes Kreuz gekennzeichneten Stationen die Osterbotschaft erleben und begreifen. Ostern hautnah zu erleben sei die Absicht, sagt Sayer, "um die beste aller Botschaften unter die Leute zu bringen".

Verbunden ist die Intention an allen Stationen mit der Frage, was das in der Bibel überlieferte Geschehen von vor 2000 Jahren für die Menschen heute bedeutet. Erleichtert wird dieser Transfer zunächst durch große Plakate, auf denen die entsprechenden Abschnitte der Ostergeschichte zu lesen sind. Auf den gelben Plakaten ist ein aus der Lutherbibel entnommener Text abgedruckt, ein passender Meditationstext ist blau unterlegt, während auf den grünen Plakaten Bibeltexte in einfacher Sprache aus der Kinderbibel zu lesen sind.

Viel mehr noch als Texte verdeutlichen die mit verschiedenen Materialien dargestellten Szenen das Ostergeschehen. Ein Esel aus Holz wartet auf den Einzug nach Jerusalem, am Ende eines steilen, steinigen Wegs stehen drei Holzkreuze für Golgatha, und der Kranz aus Stacheldraht sowie der schwerere Zimmermannshammer samt der daneben liegenden großen Nägel symbolisiere die Kreuzigungsszene. Auch ein Tisch ist gedeckt. Brot, Kelch, Holzteller und mit den Namen der Jünger beschriftete Steine laden den Betrachter zum Abendmahl ein.

An allen Stationen ist klar erkennbar, mit wie viel Kreativität, Ideenreichtum, Begeisterung und Zeit diese umgesetzt wurden. Davon zeugen unzählige liebevoll drapierte kleine Holzfiguren, beschriftete Steine, mit Naturmaterialien gestaltete Szenen oder treffende Symbole. Deutlich wird dies auch durch die acht selbst gezimmerten großen und fest im Boden verankerten Holzkreuze.

Impulsgeber Karl-Heinz Kübler, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats, hatte zunächst eine Ausstellung im Gemeindehaus zum Thema Passionsgeschichte geplant. Ein Unterfangen, das in Coronazeiten schwierig bis unmöglich war. Demgegenüber war und ist die Umsetzung seiner Idee als Osterweg rund um die Kirche kein Problem. Die Gestaltung und den Aufbau der Stationen übernahmen acht Kleingruppen beziehungsweise Familien aus allen drei Ortsteilen, wobei jede Gruppe für sich alleine agierte. Die Interpretation und Ausgestaltung der Stationen blieb ihnen überlassen. Vorgegeben war nur, dass alle Stationen "outdoortauglich" sein sollten.

Start ist am Schaukasten bei der Kirche

Der Osterweg startet am Schaukasten bei der Kirche mit dem "Einzug Jesu in Jerusalem". Rund um Kirche und Gemeindehaus folgen die Stationen "Jesus feiert mit seinen Jüngern Abendmahl", "Jesus betet in Gethsemane", "Jesus wird verraten und gefangen genommen", "Petrus verleugnet Jesus" und "Jesus wird vor Pilatus angeklagt". Weiter führt der Weg über die Treppen hinauf zum Pfarrgarten, Pfarrhaus und zum Plätzle mit den Stationen "Jesus wird gekreuzigt" und "Ostern – das leere Grab – Jesus lebt". Dort liegt auch ein Faltblatt zum Mitnehmen bereit.

Um Begegnungsverkehr zu vermeiden, wurde der Ausgang in Richtung der Straße Im Gries festgelegt. Kübler und Sayer bitten die Besucher des Osterwegs darum, Rücksicht zu nehmen und auf den Wegen Abstand zu halten, "damit sich die Gruppen nicht vermischen". Aufgebaut ist der Ostergarten bis zum Ende der Osterferien, der Eintritt ist frei.