Ein festliches Konzert bot das Teleman-Consort in der evangelischen Kirche in Glatten. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Telemann-Consort entführt Publikum in der Glattener Kirche in die Zeit des Barock

Zu einem festlichen Kirchenkonzert mit dem Telemann-Consort hatte die Kirchengemeinde Glatten eingeladen. Die Zuhörer erlebten einen musikalischen Leckerbissen.

Glatten. Das Telemann-Consort ist eines von mehreren Orchestern und Kammermusikchören des Barock-Ensembles 83, die alle unter der Leitung von Bernd Koreng stehen. Schwerpunkt des in Glatten gastierenden Telemann-Consorts ist die Kammermusik mit unterschiedlichen Streich- und Blasinstrumenten sowie Solo-Arien.

Mitgebracht hatten die neun Musiker wenig gehörte Werke von Bach, Schütz, Händel, Paisible, Torelli, Hanff und Biber. Mitgebracht hatten sie aber vor allem ihre unbändige Freude am gemeinsamen Musizieren. Neben Violine, Viola, Violoncello, Cembalo sowie verschiedenen Flöten und Trompeten sorgte vor allem das von Dirigent Bernd Koreng gespielte – und selten zu hörende – Corno da caccia für Begeisterung. Dieses ursprünglich aus einem Jagdhorn hervorgegangene Instrument war zu Beginn des 18. Jahrhunderts ob seines weicheren Klangs eines der beliebtesten Blechblas-Instrumente und geriet seither weitgehend in Vergessenheit. Heute erlebt es aufgrund seines volltönenden, warmen und vollmundigen Klangs eine Renaissance. Mitgebracht hatten die neun Musiker auch ein Programm, das den Schwerpunkt auf Raritäten aus der Barockzeit legte.

Zu hören waren in der Glattener Kirche die "Trisonate C-Dur" für Solo-Violine, Solo-Bratsche und Basso continuo von Johann Sebastian Bach, das Orchesterwerk "Suite mit dem Marsch" von Georg Friedrich Händel, die Kantate "Ich will den Herrn loben allezeit" von Johann Nikolaus Hanff, die "Sonata á 6 C-Dur" von Heinrich Ignaz Franz Biber, das "Exultavit cor meum" von Heinrich Schütz sowie die Arie "Entsetzt Euch nicht" von Johann Ludwig Bach. Das "Sonata a cinque" von Giuseppe Torello mit dem Corno da caccia Solo wurde gleich zweimal gespielt: nach großem Beifall und auf Zuschauerwunsch nochmals als Zugabe.

Interessant und hilfreich waren die Erläuterungen, die Dirigent Bernd Koreng zu den Stücken und deren Komponisten gab und die die Zuhörer mit hinein nahmen in die Musikwelt des Barock. Wobei die Musik auch ohne Worte für sich sprach.

Da klang die Bachtrompete klangrein und geradezu jubilierend. Lebhaft und jubilierend interpretierten auch Christine Schuster (Solo-Violine) und Fred Schuster (Solo-Violine und Solo-Viola) ihre Passagen. Mit spürbarer Leichtigkeit meisterten sie dabei auch schwierigste Sequenzen. Begeisternd auch Melanie Koreng (Sopran) und Uwe Kraus (Tenor), die mit ihren Solo-Arien einmal mehr bewiesen, über welch gute Akustik die Glattener Kirche verfügt. Christian Daxer, Uwe Kraus und Gerd Müller mit ihren Violoncelli sowie Ursula Krauß (Querflöte) und Friedrich Klein (Cembalo) vervollständigten das Ensemble.

Viel Applaus für beeindruckendes Klangerlebnis

Das Ensemble zeichnete sich auch dadurch aus, dass die einzelnen Künstler mit großer Sensibilität die Sequenzen der anderen Instrumente aufgriffen, unterstrichen, musikalisch weiterentwickelten und so alle gemeinsam zu einem musikalischen Hochgenuss beitrugen.

Auch in Glatten und damit bei seinem 534. Konzert blieb das "Barock-Ensemble 83" seinem Prinzip treu, keinen Eintritt für seine Konzerte zu verlangen, sondern lediglich zur Kostendeckung um Spenden zu bitten. Mit lang anhaltendem Applaus dankten die Zuhörer für dieses beeindruckende Klangerlebnis.