Felix Stiegeler (links) und Nicholas Prinz unterzeichnen den Kooperationsvertrag ihrer Firmen. Dabei geht es um das Zusammenwachsen der beiden Glasfasernetze der Landkreise Tuttlingen und Schwarzwald-Baar. Foto: Heinz Wittmann

Die Glasfasernetze der Breitband Initiative Tuttlingen und des Zweckverbandes Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar konnten den Zusammenschluss feiern.

Hohe Sicherheitsvorkehrungen gab es am Niederwiesensee im Bad Dürrheimer Ortsteil Unterbaldingen. Polizei und Personenschützer sicherten das Gelände des Angelsportvereins. Hier an der Kreisgrenze nicht weit entfernt befindet sich der Schacht, wo die beiden Glasfaser-Netze des Schwarzwald-Baar-Kreises und des Kreises Tuttlingen zusammengekommen.

 

Ein wichtiger Termin zu dem Thomas Strobl (CDU), Baden-Württembergs Stellvertretender Ministerpräsident und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen aus Stuttgart gekommen war.

„Tuttlingen und der Schwarzwald-Baar-Kreis wachsen digital noch enger zusammen. Beide Landkreise haben an einem Strang gezogen, um ihre Glasfaser-Backbone-Netze zu verbinden“, erklärte Strobl. Unter Backbone versteht man die Hauptleitung eines Netzes. Der Minister weiter: „Als Land haben wir diesen Weg von Anfang an unterstützt. Insgesamt haben wir in den vergangenen Jahren rund 155 Millionen Euro an Fördermitteln in die Landkreise fließen lassen.“

Viel Förderung abgerufen

Baden-Württemberg sei das Land, dass am meisten Fördermittel für die Digitalisierung vom Bund abgerufen haben. „Allerdings sind die Mittel unter der Ampelregierung zusammengekürzt worden“, so Strobl. „Ich habe aber mit dem neuen Bundesdigitalminister Karsten Wildberger unterhalten. Und da gibt es die gute Botschaft, dass wieder mehr Fördermittel bereit gestellt werden.“

Für die Zukunft der Digitalisierung würden aber nicht nur Millionen, sondern Milliarden von Euro benötigt. Die Verknüpfung der Backbones würde mehr Sicherheit für die Netze bringen. „Dies ist besonders in der heutigen Zeit, in der wir vielfältigen Angriffen ausgesetzte sind, entscheidend“, so der Minister.

20 000 Hausanschlüsse

„Glasfasertechnologie ist die beste der Welt. Sie ist schneller als Licht. Schön, dass wir in Tuttlingen und im Schwarzwald-Baar-Kreis das beste Internet der Welt anbieten können“, freut sich Strobl.

„Mit der Verbindung unserer Landkreise gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung Vernetzung aller kommunalen Glasfasernetze in ganz Baden-Württemberg. Wir haben im Schwarzwald-Baar-Kreis bereits über 20 000 Hausanschlüsse“, erklärte Landrat Sven Hinterseh. Sein Tuttlinger Kollege, Landrat, Stefan Bär: „Insbesondere in unseren Landkreisen mit starker Industrie spielt eine zuverlässige und schnelle Internetverbindung eine zentrale Rolle. Der Zusammenschluss der beiden Kreis-Backbones ist wegweisend für die digitale Zukunft unserer Region.“

Besonderer Tag

Net-Com BW-Geschäftsführer Nicholas Prinz hob hervor: „Der heutige Tag ist ein besonderes Beispiel für gute Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen – zum einen zwischen den beiden Landkreisen mit der Verbindung der Glasfaser-Backbone-Netze. Zum anderen ist die Unterzeichnung unseren Open-Access-Kooperation mit der Firma Stiegeler ein starkes Signal für eine Glasfaserversorgung der Region.“ Net-Com BW ist langjähriger Netzversorger im Landkreis Tuttlingen.

Stiegeler-Geschäftsführer Felix Stiegeler: „Ich freue mich sehr, dass wir heute offiziell die Kooperation mit Net-Com BW bekannt geben und in Zukunft auch im Landkreis Tuttlingen unsere Dienste anbieten können.“

Vieles schon fertiggestellt

Vom Backbone im Landkreis Tuttlingen sind 213 Kilometer, circa 98,5 Prozent, fertiggestellt. Im Schwarzwald-Baar-Kreis sind seit 2014 rund 334 Kilometer des Backbone-Netzes fertiggestellt. Ohne finanzielle Unterstützung des Bundes und des Landes wäre der Ausbau nicht möglich gewesen. Von den 18 Millionen Euro Baukosten für den Backbone im Landkreis Tuttlingen wurde ein Fördersumme von 10,5 Millionen Euro bewilligt. 7,5 Millionen Euro musste der Landkreis selbst tragen. Im Schwarzwald-Baar-Kreis beläuft sich die Bausumme für den Backbone auf 26 Millionen Euro. Davon werden 13,8 Millionen Euro durch Fördergelder abgedeckt und 12,2 Millionen Euro durch den Landkreis.