Spatenstich in der Hohenbergstraße: Netcom-Teamleiter Martin Sanwald, Bürgermeisterin Susanne Irion, Ortsvorsteher Wolfgang Schoch, Projektleiterin Sandra Dolderer und Mustafa Eyol, Geschäftsführer der Baufirma, griffen zur Schaufel. Foto: Markus Schmitz

In Schura haben die Arbeiten am Glasfasernetz begonnen. Im Laufe des kommenden Jahres soll das Projekt beendet werden. 60 Prozent aller Haushalte haben sich für einen Ausbau entschieden.

Manuel Sanwald ist zufrieden: „Die 60 Prozent sind ein überaus starker Wert“, so der Teamleiter der Netcom Baden-Württemberg mit Blick auf die Zustimmungsquote in Schura.

 

Zum symbolischen Spatenstich trafen sich Vertreter der Baufirma, des Investors und der Stadt an der Wendeplatte der Hohenbergstraße – dort, wo die Ausbauarbeiten bereits begonnen haben. Der schnelle Start kam auch für Ortsvorsteher Wolfgang Schoch überraschend. Eigentlich war er davon ausgegangen, dass zunächst im öffentlichen Raum gegraben wird. Doch der Investor hat bereits damit begonnen, in der Nähe der Kellenbachhalle erste Leitungen auf privaten Grundstücken zu verlegen. Kurzfristig freiwerdende Kapazitäten der Tiefbaufirma hätten diese Lösung möglich gemacht.

Symbolischer Spatenstich

Die Planungen sehen vor, dass die Arbeiten etwa eineinhalb Jahre dauern werden, bevor ganz Schura schnelles Internet hat. Zunächst wird das Gebiet zwischen der Hohenbergstraße und der Weigheimer Straße erschlossen, später folgen dann die anderen Ortsbereiche. Der Ausbau beginnt in jenem Gebiet, das bereits mit einem sogenannten Backbone-Anschluss versehen ist, also einer Leitung, die der Landkreis bereits hatte verlegen lassen.

Verwaltung ermuntert

„Wir haben ein gutes Gefühl“, sagt Bürgermeisterin Susanne Irion mit Blick auf den Anbieter und dessen Zuverlässigkeit. Sie selbst hatte sich ordentlich ins Zeug gelegt, um den Schuraern die Glasfasertechnologie schmackhaft zu machen. Wiederholt verwiesen sie und Ortsvorsteher Wolfgang Schoch auf die einmalige Chance, die sich für Schura durch das Engagement des Unternehmens ergebe.

Wie berichtet, kann die Stadt nicht selbst tätig werden, weil Trossingen und sein Teilort als gut versorgt gelten, was wiederum auf die Aktivitäten anderer Anbieter zurückzuführen ist, die mit ihren Koaxialkabeln zumindest kurzfristig für derzeit noch ausreichende Übertragungsraten sorgen. So kommt Trossingen nicht in den Genuss von Fördermitteln, weshalb die Stadt auf Aktivitäten aus der freien Wirtschaft hoffen muss.

Glasfaser die Zukunft

Verwaltung wie auch Investor betonten am Montag noch einmal, dass auf mittlere und lange Sicht kein Weg am Glasfaser vorbeiführe. Sanwald geht davon aus, dass bereits bis in fünf oder sechs Jahren eine Übertragungsrate von einem Gigabit notwendig sein wird, um ausreichend versorgt zu sein. In Schura hatte die Vermarktungsphase nach einer Informationsveranstaltung im vergangenen Herbst noch einmal enorm an Schub gewonnen, wie Schoch und Irion betonen. Bis dahin hatten sich etwa 40 Prozent der Einwohner für die neue Technik entschieden, inzwischen haben fast zwei von drei Schuraer Haushalten diese Option genutzt.

Keine Kosten für Hausanschlüsse

Wie bereits während der Vermarktungsphase deutlich gemacht, fallen für jene, die sich zum Mitmachen entschlossen haben, keine Kosten für die Hausanschlüsse an. Sie binden sich für zwei Jahre an die vorgelegten Verträge, bevor sie dann auf dem freien Markt Preisvergleiche anstellen können und sich eventuell für einen Anbieterwechsel entscheiden können.

Trossingen folgt nach

Die Wohnungseigentümer müssen nur sicherstellen, dass die entsprechenden Voraussetzungen im Haus selbst geschaffen werden, um auf die neue Technik zurückgreifen zu können. Offen ist derzeit noch, ob jene, die sich bisher nicht angemeldet haben, die bisherigen Konditionen eingeräumt werden können. Wie Sanwald betonte, hänge das mit dem jeweiligen Ausbaustand ab. Als Faustregel gelte: Wo der Bagger noch nicht war, besteht die Möglichkeit, noch auf den fahrenden Zug aufzuspringen.

Der Teilort Schura geht beim Glasfaserausbau voran, Trossingen soll mit dem Investor Deutsche Glasfaser folgen. Dort gab es erst vor kurzem eine Informationsveranstaltung und auch im Stadtgebiet gilt, dass 40 Prozent der Haushalte teilnehmen müssen, damit der Investor mit den Arbeiten beginnt. Eine Entscheidung müssen die Trossinger Einwohner bis Mitte September treffen.