Das Berliner Trio „Glas Blas Sing“ war wieder Gast in der Kulturfabrik in Furtwangen. Mit ihrem Programm sorgte es für Unterhaltung und begeisterte das Publikum.
Jacques Barthillat fand ein ausverkauftes Haus vor und dankte Stefan Sauter für die Unterstützung des Abends. „Möhre“ (David Möhring) und die Gebrüder Andreas und Jan Lubert alias „Endie“ und „Fritze“ boten „frisch auf der Bühne zubereitete“ Musikstücke, wobei Möhre die Bass-und Rhythmuspartie bediente, Endie den versierten Sänger abgab und Fritze als Kosmopolit heitere Schöpfungen zum Besten gab und einen Themenblock abdeckte: „Pilze gibt es groß und klein, du solltest stets ein Glückspilz sein“.
Flaschen aller Art
Manch Slapstick lief Richtung tailliertem Süden, was besonders die Damen anzusprechen schien. Die Drei sangen Glas-Blas mit Spaß. Zur Seite standen die Assistenten Jörg und Dieter, die ihre korrelierenden Mischpulte bedienten. Das Instrumentarium waren Flaschen aller Art, ob Flachmann oder Weinflöte, die einst Riesling Heimat bot – alles chromatisch perfekt abgestimmt. Wehe, wenn ein Tropfen daneben ging, dann war die Harmonie dahin. Als gar ein Unglück passierte, dann musste in der Pause kräftig nachgestimmt werden.
Wirkungsvolle Sprechtrompete
Beeindrucken konnten die Apparate Marke Eigenbau, vor allem das „Flachmaninow“ mit Xylofonklang, die Doppelhalsgitarre ähnlich einer Hawaiigitarre oder das riesige Bassinstrument, das einem alten „Trumscheit“ glich, bespannt mit einer stahlsicheren Saite, die einen 50-Kilogramm-Karpfen locker aus dem Teich holt und mit Slider bedient wird.
Bezaubernd wirkte die Miniflaschen-Panflöte und wirkungsvoll war die „Sprechtrompete“. Da fiel die kleine Ukulele aus dem Rahmen. Locker vom Hocker ging es ideenreich durch zwei Runden mit floppenden Flaschen und Daumenübungen – nichts für „Fleischpeitschen“.
Rockiger Händel-Schluss
Alles kam bestens an – vom Einstimmungslied „Good Night“ über die Geschichte von Timo und Jessie, dem Frühstücksei mit Stich bis zum Lucky-Song. Beim Glücksrad durften Sonja und Josef Titel wählen, die mit „Girls, Girls, Girls“ Erinnerungen an Insterburg und Co. weckten, oder Cohens durch Helenes Zutun als Weihnachts-Osterlied „Halleluja“ mit rockigem Händel-Schluss bestens funktionierten. Dadaismus war auch gefragt, worauf das Publikum mit lautem „Aha“ antworten durfte und die Version der Kontrabass-Chinesen auch ohne Vokale gesungen wurde. Mit dem Quodlibet „Song of joy“ ging der Abend „Easy“ zu Ende: „Don´t worry“ – Gruß vom Hosenbandorden.