Wie Rinder und Schweine gehalten werden, durften Besucher bei einem Tag der offenen Tür des Kreinehofs in Bietenhausen sprichwörtlich hautnah erleben. Einige Eindrücke davon haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.
Stephan Schneider vom Direktvermarkterhof Kreinehof in Bietenhausen hat große Freude daran, hochwertiges Fleisch selbst zu erzeugen und Rinder sowie Schweine zu züchten.
Am Samstag öffnete er die Türen zu seinem Hof und zeigte, wie seine Hochlandrinder und Piemonteser-Rinder oder auch seine Schweine leben – eine Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Landratsamt Zollernalb stattfand. Die Tiere dürfen im offenen Stall frei herumlaufen und bekommen Heu aus eigener Produktion zu fressen. Sie liegen auf Stroh, wenn sie dies wollen oder laufen dann im Sommer frei auf der Weide herum. 30 Hektar mit insgesamt 30 Wiesen bewirtschaftet der Kreinehof.
Acht bis zehn Tiere werden pro Jahr geschlachtet
Pro Jahr metzgert Stephan Schneider acht bis zehn Tiere – er tötet die Tier mit einem Schuss, der die Tiere betäubt. Danach werden sie mit dem Messer geschlachtet und im Schlachthaus in Rangendingen zerlegt. Doch bis es soweit ist, führen die Tiere ein glückliches Leben auf dem Kreinehof. Im Rahmen der Gläsernen Produktion machten sich rund 20 Interessierte ein Bild von der Aufzucht, der Haltung und der Fütterung der Tiere. Auch ein kleines Mädchen durfte mitkommen, sie freute sich, dass sie die Hochlandrinder auch einmal streicheln konnte.
Besucher streicheln die Tiere
Auch Erwachsene trauten sich, die Rinder mit ihrem verwuschelten Fell einmal zu kraulen. Viel Zeit investiert Familie Kreine in die Aufzucht der Tiere – Rinder und Schafe sind die häufigsten Nutztiere im Zollernalbkreis. Zwar züchten sie keine Schafe, aber ihre Rinder liegen ihnen doch sehr am Herzen, erklärt Stephan Schneider. Jana Kleen, Leiterin des Landwirtschaftsamtes Zollernalbkreis freute sich, dass die Teilnehmer des Hofrundgangs mehr über das Produkt Rind- und Schweinefleisch erfahren konnten. „Wichtig ist es auch, mit den Hofbesitzern ins Gespräch zu kommen und so mehr über die Fleischerzeugung zu erfahren.“
Auch Carolin Dietz vom Landwirtschaftsamt war mit vor Ort – auch ihr lag der gegenseitige Kontakt sehr am Herzen. Der Nachmittag auf dem Kreinehof war der Auftakt der Gläsernen Produktion im Zollernalbkreis, und zum Abschluss durfte jeder auch selbst probieren, wie gut das Fleisch vom Kreinehof schmeckt, denn Stephan Schneider und seine Mitarbeiter grillten Würstchen. Zuvor gab es aber noch einige wissenswerte Fakten zum überlegen und als Hintergrund. Sechs bis sieben Monate etwa braucht ein Schwein, bis es schlachtreif ist.
Neue Bullen sollen Inzucht vermeiden
Zudem hält Stephan Schneider 13 Mutterkühe, die immer wieder Kälbchen bekommen. Sie dürfen die Milch ihrer Mutter trinken und bekommen nur Heu oder Silage als Futter. Um Inzucht zu vermeiden, holt Stephan Schneider immer wieder einen neuen Bullen auf den Hof. Die Hochlandrinder und die Piemonteser haben ein jeweils unterschiedliches Fleisch mit unterschiedlichem Geschmack. Im September 2019 begann Stephan Schneider mit der Viehzucht – zu Beginn hatte er nurmehr zwei Stück Vieh. Heute hat der Hof in der Region einen Namen. Auch das Futter für die Tiere erzeugt der Kreinehof selbst – Heu wird etwa zu Ballen gepresst, sodass es dann gärt und wie Silage verfüttert werden kann.