Der Gipsbruch in Maria Hochheim soll von einem Lärmschutzwall umgeben sein. Foto: Barth

Die Firma Bantle in Dietingen will die Verlagerung des Gipsbruchs in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde möglichst umweltfreundlich und sicher umsetzen.

Die Firma Bantle Gips plant seit einiger Zeit im Bereich Maria Hochheim einen neuen Gipsbruch. In der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Böhringen klärt Geschäftsführer Daniel Eppler die Bürger über das Vorhaben auf. Auf einer Fläche von 14,1 Hektar soll künftig hochwertiger Gips für die Industrie gewonnen werden. Geschäftsführer Daniel Eppler betont, dass das Projekt mit größtmöglicher Rücksicht auf Anwohner, Umwelt und Verkehr umgesetzt werden soll.

 

„Von zehn Millionen Tonnen Gips, die abgebaut werden, gehen sieben Millionen in die Gipsindustrie“, erklärt Eppler. Ziel sei es, die Rohstoffversorgung langfristig zu sichern und gleichzeitig ein verantwortungsvolles Konzept für die Gemeinde zu schaffen.

Für die Bewohner sind vor allem die Lautstärke durch den Abbau und den Verkehr sowie die Verschmutzung ein wichtiges Thema. Um Belastungen zu minimieren, setzt das Unternehmen auf verschiedene Maßnahmen. Durch den Einsatz einer Sole soll die Staubentwicklung verringert und der Lärm reduziert werden. Auf beiden Seiten de Bruchs entstehen Lärmschutzwälle, die je nach Geländeabschnitt zwischen vier und acht Meter hoch sein werden.

Wirtschaftliche Vorteile

Der Bruch wird vollständig eingezäunt, um die Sicherheit zu gewährleisten, insbesondere weil eine Fahrradstraße am Gelände vorbeiführt. Für den Ein- und Ausfahrtsbereich der Lkws sind gesicherte Tore vorgesehen, um ein gefahrloses Miteinander von Radfahrern und Baustellenverkehr zu ermöglichen.

Zusätzlich wird eine Lkw-Waschanlage eingerichtet, damit die umliegenden Straßen sauber bleiben. Auch an die Mitarbeitenden ist gedacht: Auf dem Gelände entstehen Sanitärcontainer, Aufenthaltsräume und Parkplätze.

Für Böhringen bringe der neue Gipsbruch wirtschaftliche Vorteile: Durch zusätzliche Gewerbesteuereinnahmen und Aufträge für lokale Unternehmen soll das Projekt positive Impulse für die Region setzen. Daniel Eppler spricht von einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Gemeinde und betont, dass der Lkw-Verkehr zwischen Maria Hochheim und Dietingen auf einem ähnlichen Niveau bleiben werde, wie bisher. In Böhringen soll sich die Verkehrsbelastung sogar reduzieren. Ziel sei es, den Verkehr bestmöglich zu steuern und so gering wie möglich zu halten.

Vorbereitungen laufen

Der Abbau selbst wird in einer Tiefe von acht bis zehn Metern erfolgen. Nach Abschluss der Arbeiten plant das Unternehmen eine umfassende Rekultivierung, um die Fläche wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen. Während der Sitzung werden auch die Bedenken bezüglich der Erschütterung von den Bewohnern laut. Auch beim Thema Sprengungen zeigt sich die Firma Bantle vorsichtig: Statt großer Sprengungen sollen mehrere kleinere durchgeführt werden, die laut Daniel Eppler einen Sprengwert zwischen 0,4 und 0,8 aufweisen und damit kaum spürbar seinen.

Die Vorbereitungen für den Betrieb laufen bereits . Während die Einzäunung des Bruchs im Gange ist, wurden auch Frischwasser- und Stromanschlüsse geplant und abgestimmt.

Der Bau der internen Werkstraße soll im Frühjahr 2026 beginnen. Bis zur ersten Jahreshälfte 2026 ist zudem die Umsiedlung des Brechers sowie der Bau einer Halle, der Containeranlagen und der Waschanlage vorgesehen. Verkehrsschilder werden derzeit von der Gemeinde aufgestellt und eine Reinigung der Straßen soll bei Bedarf erfolgen.

Die Arbeitszeiten im Bruch sind montags bis freitags von sieben bis 17 Uhr vorgesehen. Bei Bedarf auch samstags am Vormittag. Sobald es die Verkehrslage zulässt, sollen die Lkws den gewonnenen Gips nach Lauffen zur Firma Knauf transportieren.

Schwerpunkt auf Sicherheit

Die Beschäftigten sollen mit Schutzkleidung ausgestattet und geschult werden. Auch im Umfeld des Bruchs werden Maßnahmen ergriffen, um die Sicherheit zu erhöhen. Daniel Eppler betont, dass der Dialog mit der Gemeinde für die Firma Bantle von zentraler Bedeutung sei. „Vor allem der Austausch ist wichtig, um das Projekt gemeinsam verantwortungsvoll umzusetzen“, sagt er. Mit dem neuen Gipsbruch in Maria Hochheim will die Firma Bantle zeigen, dass wirtschaftliche Interessen, Umweltschutz und Gemeinwohl kein Widerspruch sein müssen. Trotz des Eingriffs in die Landschaft soll der Abbau so gestaltet werden, dass er langfristig im Einklang mit der Region steht.